Warner wird laut einem Bericht von Bloomberg voraussichtlich das feindliche 108-Milliarden-Dollar-Angebot von Paramount/Skydance ablehnen und stattdessen am bereits vereinbarten Verkauf an Netflix festhalten. Der Konzern hatte gesetzlich vorgeschriebene zehn Geschäftstage Zeit, um auf das Paramount-Gebot von 30 Dollar pro Aktie zu reagieren – offenbar ohne Wirkung. Ein Abbruch des Netflix-Deals hätte Warner zu einer Vertragsstrafe von 2,8 Milliarden US-Dollar verpflichtet.
Im Zentrum steht nun Paramount: Der Medienkonzern soll laut Insiderinnen entweder bereit sein, sein Angebot deutlich zu erhöhen oder rechtliche Schritte einzuleiten. Investorinnen von Warner hoffen unterdessen offen auf ein Bietergefecht, das den Verkaufspreis in die Höhe treiben könnte. Sowohl Netflix als auch Paramount haben signalisiert, dass sie finanziell nachlegen könnten.
Branchenbeobachter*innen verweisen zudem auf CEO David Zaslav, der bei jedem möglichen Deal – egal mit welchem Käufer – einen persönlichen Gewinn von rund einer Milliarde Dollar erzielen würde. Medienberichte deuten darauf hin, dass ein Plus von etwa fünf US-Dollar pro Aktie seitens Paramount/Skydance den Netflix-Deal ins Wanken bringen könnte. Paramount-Financier Larry Ellison gilt mit einem Vermögen von über 270 Milliarden Dollar als äußerst zahlungsstark.
Laut Puck-Reporter Matt Belloni hat letztlich Paramount/Skydance die besseren Chancen. Netflix dürfte sich ab einem bestimmten Preis zurückziehen, zumal der Aktienkurs nach Bekanntwerden des Deals vor einer Woche um sechs Prozent gefallen ist. Während die regulatorischen Bedenken gegenüber einer Netflix-Übernahme – insbesondere wegen des hohen Streaming-Marktanteils – wachsen, wird die Fusion von Paramount und Warner Bros. Discovery als weniger konfliktträchtig eingestuft.