Bildnachweis: © 20th Century Fox | Regisseur Darren Aronofsky bei den Drehabrieten zu "Black Swan"

Darren Aronofsky spricht über einen Job im Fernsehen, Netflix und die Zukunft der Unterhaltungsbranche

von Thomas Söcker

Darren Aronofsky setzte sich jüngst mit diversen Leuten auf der "Produced by: New York"-Confab zu einem Q&A zusammen und sprach über interessante Themen, wie die unsichere und vernebelte Zukunft der Unterhaltungsbranche zugunsten von TV-Serien, einem eigenen Engagement im TV und den Problemen mit den Finanzierungen seiner Filme.

So sei die heutige Zeit, Aronofsky zufolge, eine wahrlich aufregende, da die Zukunft des Entertainments noch nie so "blurry" (unsicher, vernebelt, unklar) wäre wie sie gegenwärtig sei. Gerade durch die immer größer werdenden TV-Produktionen (dem "golden age of television") fragte sich der Regisseur, ob es für manche Filmmacher überhaupt noch Sinn machen würden auf einen Kinorelease zuzusteuern. Aronofsky warf die interessante Frage auf, ob man heutzutage nicht die meisten Leute vor dem Fernseher oder auf anderen Wegen (Streams etc) erreichen könnte, was vor allem aufgrund einer möglichen, filmischen Selbstfinanzierungen zu schaffen wäre. So wäre für "Noah" sogar ein so genannter "Iphone Mix" angewandt worden, damit der Film auch auf mobilen Geräten seine Wirkung übertragen könne. 

In dem Zuge sprach Aronofsky noch über seinen eigenen Einstand im TV-Geschäft, zusammen mit dem Sender HBO. Das gemeinsame Projekt "MaddAddam" würde demnach gerade Fortschritte machen und vor allem die Möglichkeit sich länger mit dem Format und der Geschichte auseinandersetzen zu können, sei für Aronofsky interessant. "MaddAddam" ist dabei eine Adaption der gleichnamigen Sci-Fi-Roman-Trilogie und würde sich mit genetischen Modifikationen von Organismen beschäftigen. 

Vor allem das Format Netflix erwähnte Aronofsky in diesem Zusammenhang, da dies alles bisher dagewesene verändern würde. Netflix biete jungen Filmemachern die Möglichkeit sich vom starren Blick auf eine Kinoveröffentlichung abzuwenden, den Film selbst zu finanzieren und ihn dann trotzdem einem großen Publikum vorzusetzen. Man könnte sich also fast fragen, ob die Indie-Szene in Netflix eine neue Unterstützung bekommen könnte. Dies wirft natürlich die Frage auf, wie es mit dem Kino weitergehen würde. Hätten dann nur noch große Filmproduktionen einen Anspruch auf den Kinorelease?

Aronofsky kennt sich dabei mit den Finanzierungsproblemen von Filmen aus, wenn man an ein großes Studio gebunden sei. So hätte sich der Regisseur lange mit dem Distributor Paramount über den finalen Schnitt von "Noah" streiten müsse. In dem Zuge verdammte er auch die "blöden" und langen Preview-Touren und Screenings, mit denen man am ehesten Geld verschwendet hätte. Außerdem hatte er auch große Probleme damit Geld von Studios für seine Projekte "Black Swan", sowie "The Wrestler" zu bekommen, welche beide im Endeffekt filmische und finanzielle Erfolge waren.

Was ist eure Meinung? Könnt ihr euch Aronofskys Sichten anschließen? Glaubt ihr ebenfalls daran, dass das Fernsehen eine breite Masse heutzutage leichter erreicht, als das Kino? Sollten sich junge Filmemacher eher an Formate wie "Netflix" halten, um nicht zu sehr an ein großes Studio gebunden zu sein? Und freut ihr euch auf Aronofskys TV-Engagement?

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