Der deutsche Film wird ja gemeinhin gerne kritisiert, angegriffen oder ignoriert. Dass diese Einstellung per se falsch oder zumindest viel zu oberflächlich ist weiß jeder, dessen Horizont über Schweiger, Schweighöfer und Rosamunde Pilcher hinausgeht. Es geht dem deutschen Film nicht so schlecht, wie gerne behauptet wird. Das bewiesen dieses Jahr schon Filme wie Toni Erdmann, Vor der Morgenröte oder Der Nachtmahr. Was im deutschen Film jedoch schmerzlich fehlt, ist das Genrekino. Vorgestern Abend zeigte arte die neue Dokumentation von Dominik Graf, die sich ausführlich damit auseinandersetzt. Verfluchte Liebe deutscher Film wurde jedoch um beinahe 30 Minuten gekürzt, eine Maßnahme, die bezeichnend für die Situation des deutschen Genrefilms ist. Dabei ist es weniger das Desinteresse des Publikums, als vielmehr der fehlende Wagemut der Produzenten und Geldgeber. Oder fehlt es schlichtweg an Ideen? Haben die Regisseure aufgegeben ihre Aspirationen zu verfolgen und begonnen ihre Träume zu begraben?
Vermisst ihr den deutschen Genrefilm? Wann und vor allem wieso ist er verschwunden? Liegt es am Publikum, an den Produzenten und Förderern oder an fehlenden Ideen?