In wenigen Tagen ist es so weit und das bedeutendste Festival der Filmlandschaft öffnet zum 70. Mal seine Pforten für Journalisten, Stars, Verleiher und allem, was in der Filmwelt Rang und Namen hat. Neben den üblichen Vorberichten dominiert in den letzten Tagen jedoch eine völlig andere Diskussion. Nach längeren Verhandlungen sind ab kommendem Jahr alle Produktionen aus dem Hause Netflix vom Festival ausgeschlossen. Obwohl die Festivalleitung sich erfreut darüber zeigt, dass der Streaminganbieter in die Filmlandschaft investiert, wollen sie mit ihrer Entscheidung die Kinolandschaft bekräftigen und unterstützen. Knackpunkt ist dabei auch die fehlende Einsicht von Netflix ihre Filme außerhalb der eigenen Abonnentenstruktur zusätzlich in Kinos zu veröffentlichen, wie es etwa die Konkurrenz von Amazon tut. Laut Netflix-Chef Reed Hastings schließen sich jedoch die Kinoketten zusammen, um die Produktionen von Netflix zu blockieren und dadurch auch die Teilnahme am Festival zu unterbinden. Mit Bong Joon-hos (Snowpiercer) Science-Fiction Film Okja und Noah Baumbachs (Mistress America) The Meyerowitz Stories laufen dieses Jahr noch zwei Filme von Netflix im Wettbewerb.
Welche Position nehmt ihr ein? Ist die Entscheidung der Verantwortlichen in Cannes ein wichtiges Statement für die Zukunft des Kinos oder gibt sich das Festival dadurch lediglich unzeitgemäß und beraubt sich potentiell gelungenen Filmen?