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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Zufällige Begegnungen können gut, aber auch schlecht sein. Als sich der umwerfend gutaussehende John und die attraktive Elizabeth kennen lernen, ist schnell klar, welche Art Beziehung die beiden verbinden wird: Sex. Keine Liebe. Keine Emotionen, keine langen Gespräche vor dem Kamin an einem kalten Wintertag. Harter, bedingungsloser Sex - mit allem was dazu gehört. Auch an verbotenen Orten, wo die beiden ihre wildesten Phantasien ausleben können. Doch John wird nach und nach immer brutaler und sadistischer, was Elizabeth immer weniger aushält. Doch sie scheint aus dem Sexgefängnis, das John gebaut hat, nicht wieder entkommen zu können. Ist sie ihm schon hörig? Es dauert nicht lange und beide steuern auf eine zwischenmenschliche Katastrophe hin... - US-amerikanischer Erotikfilm aus dem Jahr 1986 auf einer Novelle von Elizabeth McNeill basierend, seinerzeit berühmt-berüchtigt und aufgrund seiner Explizitheit sehr kontrovers diskutiert.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

So was wie der Fifty Shades of Grey der 80er, seiner Zeit nur wesentlich kontroverser aufgenommen und tatsächlich als eine Art Skandalfilm markiert, worüber man aus heutiger Sicht nur müde schmunzeln kann. Das Prinzip ist ähnlich. Bei der flüchtigen Begegnung der (in dem Fall) frisch geschiedenen, äußerst attraktiven aber eher schüchternen, braven, naiven und fast schon verklemmten Elizabeth (Kim Basinger; L.A. Confidential) aus der gehobenen Mittelschicht und dem mysteriös-anziehenden Wallstreet-Yuppie John mit dem stechenden Schlafzimmerblick (Mickey Rourke; Angel Heart) fliegen die Funken schneller als man One-Night-Stand nur denken kann. Der geschmeidige Schlüpferstürmer umgarnt die Beute offensiv und ohne falsche Romantik: Hier wird sich nicht x-fach gedatet, sich besser kennengelernt und der ganze romantische Unfug, hier steht knisternde Erotik im Vordergrund. Das Gefühlsleben so steril und anonym wie sein modernes Schickimicki-Loft. Fast hypnotisiert von dieser forschen Art und dem ungeahnten Reiz des Devoten verfällt Liz ihrem charmanten wie ruppigen Lover mit Haut und Haar, was zu grenzwertigen Erfahrungen und  - natürlich schlussendlich dann doch – verletzten Gefühlen führt.

Ein zum Kultfilm seiner Generation hochgejubeltes Pseudo-Psychogramm, der auch nicht mehr ist als eine chic fotografierte, teilweise peinliche und manchmal sogar schlimm-sexistische Masturbationshilfe für einsame Hausfrauen, die insgeheim auch mal von einem sexy Arschloch-Stecher gedemütigt werden möchten. Den einen kribbelt es verrucht im Höschen, dem Rest stellen sich eher die Nacken- als die Schamhaare auf. Natürlich gibt es dieses Verlangen nach erotischer Dominanz bis hin zur Erniedrigung, mit was für stellenweise absurden und lächerlichen Spielchen es einem 9 ½ Wochen verkaufen will, ohne dabei auf eine glaubhafte oder wenigstens nur versuchte Charakterisierung zurück zu greifen, da bleibt einem das Lachen öfter im Hosenstall stecken. Regisseur Adrian Lyne (Eine verhängnisvolle Affäre) versucht mit seinen Bildkompositionen das Geschehen bemüht ins rechte Edel-Playboy-Licht zu rücken, was manche Szenen bald schon surreal-überkandidelt erstrahlen lässt. Kim Basinger (mit vollem Körpereinsatz) und der damals wirklich noch rattenscharfe Mickey Rourke wurden kurzzeitig zu den Sexsymbolen der Dekade, als Karrierepush eine sinnvolle Rollenauswahl. An Sexappeal und Charisma mangelt es ihnen keinesfalls, dem Film dafür an jedem Maß von Seriosität oder nur dem geringsten Feingefühl für sexuelle Rollenextreme.

Ein echtes Bedürfnis der Protagonistin für diese schmierige Du-willst-es-doch-auch-Posse lässt sich niemals heraus kristallisieren, die ist scheinbar einfach verliebt (warum auch immer) und lässt sich nach allen Regeln der Kunst wie ein notgeiles Zirkusäffchen mit dem Gemüt eines Kindes (allein das ist etwas befremdlich) von dem herrischen Armani-Ferkel mit der heftigen Persönlichkeitsstörung an der kurzen Leine führen. Das hier vermittelte Mann-Frau-Bild hat wenig bis nichts mit einer realistischen Fetisch-Darstellung zu tun, es ist mitunter wie ein feuchter Albtraum für jedwede Form der Emanzipation, der Erotik mit manchmal nur ulkig-seltsamen Lebensmittelverschwendungen gleichsetzt (und manche Menschen hungern…) oder lieber mit geisteskranken Rollenspielen auf die Spitze des Fremdschämens treibt. Hauptsache, am Ende wird sich heftig geliebt. Oder eben nicht. Oder vielleicht doch? Ist das alles kompliziert, wer kennt einen guten Therapeuten?

Fazit

Thematisch ist "9 ½ Wochen" ganz grob interessant, womöglich mal ambitioniert, aber das war es dann auch. Erschreckend stilbildender Blödsinn, in dem schöne Menschen platte bis sogar bedenkliche Nachttischfantasien ausleben, die besser dort auch geblieben wären.

Kritik: Jacko Kunze

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