Nach dem Kinojahr ist vor dem Kinojahr. Ob man 2018 als freudiger Cineast im Dreieck sprang oder seine Stirn doch eher in enttäuschte Falten zog, wirklich viel Zeit zur Retrospektive bleibt wie immer kaum. Aus diesem Grund werfen wir heute auch einen Blick voraus: auf das erste Quartal des neuen Kinojahres 2019. Neben Remakes, Sequels und Realverfilmungen finden sich in den ersten Monaten des jungen Jahres 2019 durchaus ein paar interessante Filmchen sowie jede Menge Genres für alle Art von Kinogängern. Aber beginnen wir von vorne.
Januar
Von vorne bedeutet in diesem Fall ab dem 10. Januar 2019. Dort gibt es mit Robin Hood nämlich den ersten interessanten (?) Film des Jahres zu begutachten. Aufgrund des späten deutschen Kinostarts (der Film kam in Amerika bereits im November 2018 in die Kinos) brauchen wir an dieser Stelle überhaupt nicht über die mögliche Qualität des Films zu mutmaßen. Bei den meisten Kritikern (einschließlich unserer Moviebreak-Kritik) ist der Film von Otto Bathurst (Peaky Blinders) durchgefallen.
Am 17. Januar dürfen wir in Glass dann endlich wieder ein paar Superhelden auf der Leinwand begutachten (davon gibt es gerade 2019 nämlich nur ganz, ganz wenige). Die Fortsetzung zu M. Night Shyamalans Filmen Unbreakable und Split wird derzeit tatsächlich mit viel Vorfreude erwartet und zeigen, ob M. Night sich wieder in alte Regiehöhen zurückschlagen kann. Es wäre auf jeden Fall ein unvorhergesehenes Comeback. Weitere Rückkehrer ab dem 17. Januar umfassen Michael Moore (Fahrenheit 11/9) sowie Jason Reitman (Der Spitzenkandidat). Auch das Historiendrama Maria Stuart, Königin von Schottland mit Saoirse Ronan und Margot Robbie dürfte für ein wenig Aufmerksamkeit sorgen.
Der 24. Januar setzt die Reihe an Spät-Releases fort. In Creed 2 verteidigt Michael B. Jordan die Boxerehre seines Vaters, in Ralph Reichts 2: Chaos im Netz dürfen wir uns gemeinsam in ein weiteres buntes Abenteuer stürzen, das Kritiken zufolge die gelungene Version des Emoji-Movies darstellt und in Beautiful Boy muss sich Steve Carrell mit seinem drogenabhängigen Sohn (gespielt von Timothée Chalamet) herumschlagen.
Nachdem Steven Spielbergs Schindlers Liste ab dem 17. Januar zum 20. Jubiläum zurück auf die Leinwand kehren durfte, schließt der Januar mit Clint Eastwoods Drogenthriller The Mule sowie dem Horrofilm The Possession of Hannah Grace.
Februar
Nach einem Januar, der aufgrund unserer verspäteten Kinoreleases durchaus ein paar spannende Filme im Gepäck hat (in Amerika gilt der Januar ja gemeinhin als Kino-Resterampe), will der Februar sogar noch einen draufsetzen.
Ab dem 7. Februar geht es daher gleich mit The Lego Movie 2 in die Vollen. Ob sich der vierte Film des Lego Cinematic Universes ohne die Regisseure Phil Lord und Chris Miller (die hier nur produziert haben) die Gunst der Zuschauer eralbern kann, ist eine weitere spannende Frage des frühen Kinojahres 2019. Mit der Komödie Holmes & Watson mit Will Ferrell und John C. Reilly kommen zudem auch Freunde des gehobenen Humors auf ihre Kosten.
Der 14. Februar bringt uns dann die oft verschobene Mangaadaption Alita: Battle Angel sowie die Horrorfortsetzung Happy Deathday 2U auf die Leinwand. Spannender ist aber vermutlich das groß gefeierte Drama Beale Street von Moonlight-Regisseur Barry Jenkins. So oder so ist aber auch in dieser Woche für jeden Kinoliebhaber etwas dabei.
Am 21. Februar begibt sich Melissa McCarthy in Can You ever Forgive Me? in die Welt des ernsten Schauspiels. Unsere Moviebreak-Kritik gab sich wenig angetan vom Fälscherdrama um eine Biografin vor dem finanziellen Ruin, die allgemeinen Kritiken fallen aber durchaus positiv aus. Außerdem dürfen wir im Februar-Monat auch einen zweiten, spannenden Animationsfilm auf der Leinwand sehen: Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt will als Abschluss der Drachen-Reiche die hohe Qualität der Vorgänger fortführen. Neben einer traurigen Melissa McCarthey sowie leicht gezähmten Drachen gibt es zudem den Thriller Escape Room und Tyler Perrys Nobody's Fool auf der großen Leinwand zu sehen.
Zum Abschluss des Monats darf auch Liam Neeson in seinem typischen Jahreszyklus wieder ran. Hard Powder heißt der neue Actionkrimi rund um einen Schneepflugfahrer, der den Tod seines Sohnes rächen will. Hoffen wir, dass ein durchaus spannender Februarmonat so vernünftig abgeschlossen wird.
März
Der März steht wieder ganz im Zeichen von Marvel. Ab dem 7. März geht das sogar so weit, dass das Erfolgslabel bei Captain Marvel im Titel steht. Der neuste Eintrag ins MCU mit Brie Larson in der Hauptrolle fungiert als fulminante Vorbereitung auf Avengers: Endgame und läutet eine neue Zeitrechnung im Marveluniversum ein. Auch, weil nach insgesamt 20 Filmen nun tatsächlich mal eine Frau im Mittelpunkt stehen darf. Neben Captain Marvel gibt es für Blockbuster-Verweigerer den gefeierten Western The Sisters Brothers mit Joaquin Phoenix zu sehen.
Am 14. März kehren die Gallier ins Kino zurück und wollen mit Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks eine neue Generation für die französischen Kultfiguren begeistern. Daneben gibt es den neuen Film von Jordan Peele mit dem Titel Us, über den bisher noch sehr wenig bekannt ist sowie das Gangsterdrama White Boy Rick mit Matthew McConaughey.
Der 21. März bringt das amerikanische Remake von Til SchweigersHonig im Kopf auch in die Deutschen Kinos. Da der gute Herr Schweiger auch in diesem Fall die Regie übernehmen durfte, kann man gut und gerne eine 1 zu 1 Kopie des Originals erwarten. In Was Männer Wollen gibt es zudem die weibliche Variante der Mel Gibson-Komödie Was Frauen Wollen. Scheinbar interessiert es die Studios am 21. März aber nicht, was die Zuschauer wollen, sorgt neben der Trashfortsetzung Iron Sky 2: The Coming Race nämlich kein weiterer Film wirklich für Aufsehen.
Geschlossen wird der freundliche März von Robert Zemeckis Drama Willkommen in Marwen, in dem Steve Carrell in seinem Garten ein belgisches Dorf aus der Zeit des zweiten Weltkriegs nachbaut sowie den Fantasyhorrorstreifen The Silence, in dem Stanley Tucci gegen mutierte Riesenfledermäuse kämpft. Man kann also auch hier nicht behaupten, das frühe Kinojahr 2019 würde nicht für genügend Abwechslung sorgen.