Bildnachweis: © ohspring film

Berlinale 2022

von Lida Bach

Der Berg an Geheimnissen, den Lee Jieuns Langfilmdebüt im Titel nennt, ist eher einer aus Lügen. Mit denen schmeckt sich die junge Protagonistin genauso bereitwillig wie ihre erwachsenen Vorbilder. Das betuliche Familiendrama zirkuliert nachsichtig um eine emsige Adeptin der im schulischen und häuslichen Umfeld vorgelebten Heuchelei und Vetternwirtschaft. Doch dem unentschlossenen Moralaufsatz über kindliche Korruption fehlen Schärfe, Schauspieltalent und Struktur. Was eine bissige Parodie der koreanischen Gesellschaft hätte werden können, verliert sich in unterentwickelten Abschweifungen.

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