Die überwiegend klassischen Kompositionen, die Angela Schanelecs eklektische Etüde mal aus dem Off begleiten, mal direkt von den Akteur:innen vorgetragen durchschwingen, sind das einzig Kunstvolle an einer Inszenierung, gelähmt von lethargischer Langsamkeit, toter Theatralik und selbstzweckhafter Stilisierung. Beraubt aller dramatischen und szenischen Kraft, bietet der klassische Stoff dem Cast kaum Ausdrucksmöglichkeiten. Ihre maskenhaften Minen dienen als Folie hineinprojizierter Tiefgangs. Davon ist die abstrakte Adaption, deren heteronormative Strukturen queerphobe Ausscherer festigten, denkbar weit entfernt.