Die Verklärung fundamentalen Glaubens und christlicher Religion geht in Apolline Traorés Rache-Thriller Hand in Hand mit einer Reihe problematischer Narrative. So setzt die technisch tadellose Inszenierung Queerness mit sadistischer Verkommenheit gleich, bagatellisiert patriarchalischen Traditionalismus, dämonisiert technischen Fortschritt und zeigt Frauen als ahnungs- und hilflos, solange Männer ihnen nicht beistehen. Nafisatou Cisses markantes Schauspiel lässt die voyeuristische Vorführung sexueller Gewalt umso unangenehmer wirken. Die handwerkliche Kompetenz steht in traurigem Kontrast zum ebenso realitätsfernen wie spekulativen Inhalt.