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Bilder des Zerfalls: Im Klammergriff der Kontroverse - Teil 12

von Pascal Reis

„Martyrs“ ist definitiv einer der interessantesten Genre-Filme des neuen Jahrtausends, was primär dem Umstand geschuldet ist, dass Pascal Laugier sich nicht darauf verlässt, den Konventionen des Torture Porn treu-doof nachzueifern, sondern die Gesetzmäßigkeiten dieses Subgenres nach Strich und Faden transzendiert, um die Gewalt auf eine selbstreflexive (und damit intellektuelle) Ebene zu hieven. Das geht auch soweit auf, bis sich „Martyrs“ im Finale vollkommen verzettelt und der Gewalt einen erkennbaren Sinn zugesteht. Als unfassbar intensiver, maximal unangenehmer Film ist „Martyrs“ allerdings eine echte Grenzerfahrung und als Abstraktion des Torture Porn inszenatorisch meisterlich gelöst. Nur am Ende, da hinkt das Ganze dann doch etwas zu sehr.

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