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Bilder des Zerfalls: Im Klammergriff der Kontroverse - Teil 13

von Pascal Reis

Für einen Debütfilm ist „Menschenfeind“ durchaus achtbar, weil Gaspar Noé sein inszenatorisches Gespür dahingehend unter Beweis stellt, eine – in der Gesamtkonzeption - Härte aufzubringen, die den Zuschauer wirklich verstört und herausfordert. Inhaltlich aber krankt es „Menschenfeind“ daran, die nötige Dreidimensionalität aufzubringen, um die Hauptfigur des Pferdemetzgers zu einer lebendigen Figur, anstatt zu seiner brachialen Karikatur zu formen. Man muss durchaus mit einigen Wassern gewaschen sein, um sich dem „Menschenfeind“ zu stellen, Futter für den Intellekt aber hat sich Gaspar Noe tragischerweise größtenteils gespart, auch wenn in den letzten Minuten endlich die Ambivalenz zu erkennen ist, die „Menschenfeind“ zu einem großen Werk hätte machen können.

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