Bisher ging es in unserer Reihe „Bilder des Zerfalls“ immer um eine soziologische Dimension: In der ersten Runde stand mit Harmony Korines „Gummo“ ein Film im Fokus, der sich mit der untersten Gesellschaft, dem sogenannten White Trash auseinandergesetzt hat und ihre Gewohnheiten, ihren Lebensstandard, ihr soziales Miteinander analysierte. Mit „Inside – Was sie will ist in dir“ hatten wir es dann mit zwar einem reinrassigen Terror-Film zu tun, viele würden Alexandre Bustillos und Julien Maurys Werk vielleicht wohl auch mit dem inflationären Begriff „Torture Porn“ brandmarken, allerdings ging es hier nicht um nur das schiere Abmetzeln: Auch die Frage, wie extrem ein Schicksalsschlag ein domestiziertes Sozialverhalten zerrütten kann; was passieren muss, bis wir an dem Punkt angelangt sind, an dem wir nur noch Gewalt als Kommunikationsinstrument verwenden, mäanderte durch die Szenerie.
Wir bleiben dieser Motivik der letzten Male auch in dieser Woche treu, wieder einmal geht es um Menschen, ihre Interaktion und das rigorose Scheitern am individuellen Lebens- und Beziehungsentwurf: „Der letzte Tango in Paris“ von Bernado Bertolucci steht auf der heutigen Agenda. Ein Klassiker, ein Skandalwerk, seiner Zeit oftmals verdammt, heute ein unabdingbarer Bestandteil des cineastischen Einmaleins. Was wir von „Der letzte Tango in Paris“ halten, gibt es wie immer auf den folgenden Seiten zu vernehmen. Wir wünschen euch dabei natürlich wie immer viel Spaß und sind ebenso auf eure Meinungen gespannt.
PS:Falls es einen Film gibt, den wir uns unbedingt mal vorknöpfen sollten, hinterlasst einfach einen Kommentar.