Bildnachweis: © Cannes 2025

Cannes 2025

von Patrick Fey

Wie in seinem letzten Werk misslingt Saeed Roustaee, seinen Frauenfiguren Glaubwürdigkeit und psychologisches Profil zu verleihen. Die zwischen Sozialrealismus und melodramatischer Metaphorik schwankenden Kamerabilder wirken so unausgegoren wie der überlange Plot. Vergraben unter melodramatischem Ballast steckt darin eine systemkritische Parabel, die Roustaees eigener unbewusster Chauvinismus ad absurdum führt. Nach einem vielversprechenden Auftakt unternimmt die Handlung eine abstruse Wendung nach der nächsten, bis Figurendynamik und Tonalität gänzlich aus dem Gleichgewicht geraten. Dass Hauptdarstellerin Izadyar trotz dieser essenziellen Schwächen eine starke Darstellung abliefert, kann die Tearjerker-Tragödie nicht retten.

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