In einer neo-reaktionären Ära, in der Familienplanung verstärkt von Kriminalisierung bedroht ist, erhält die Thematik Luc und Jean-Pierres scheinrealistischen Sozialdramas neue Aktualität. Umso frustrierender ist der paternalistische Blick der Regie-Brüder auf ihre fast kindlichen Charaktere. Deren überwiegend aus Newcomern und Laien bestehende Besetzung ist sichtlich überfordert mit der überzeugenden Darstellung der klischeehaften Konfliktsituationen. Jene entbehren jedem Einblick und Gespür für die Lebensrealität der Arbeiter- und Unterschicht. Letzte werden einmal mehr verzerrt für die privilegierte Perspektive eines mitleidigen Mittelstandspublikums.