Interessanter als die unterentwickelte Story und verklärten Charaktere Gianluca Jodices revisionistischen Schauspiels ist die kuriose Parallele zwischen einer Handlung, deren Figuren an ein längst sinnlos gewordene Prozedere als letzten Halt klammern, und einer Inszenierung, die selbst im dramatischen Leerlauf auf gestelzte Gesten setzt. Verwaschen wirkende Kostüme und in fahles Licht getauchte Kulissen erschaffen eine morbide Aura, mit der Plot und Psychologie weder darstellerisch noch dramaturgisch mithalten können. Der konservative Subtext sagt unfreiwillig mehr über die Gegenwart.