Die gewaltsam niedergeschlagenen Bestrebungen sozialen Wandels im Peru der 90er Jahre, während derer fast 70.000 Menschen verschwanden und über eine halbe Million vertrieben wurden, bagatellisiert Klaudia Reynickes romantisierte Retro-Vision zum autobiografischen Alltags-Abenteuer. Das unbefangene Spiel der Jungdarstellerinnen fungiert dafür ebenso sehr als manipulative Maske wie die nostalgischen Narrative. Deren herzerwärmender Humor kaschiert die indirekte Legitimation eines ideologischen Ideals heteronomativer Harmonie und konservativer Klassenhierarchien. Der schwesterliche Zusammenhalt im Zentrum der süßlichen Selbstbespiegelung wird zur unfreiwilligen Allegorie systemtreuer Sympathien.