Mit verdeckten Implikationen und heimlichen Hinweisen auf die wahre Natur des schauspielerisch prägnanten Porträts als Chronik einer psychopathologischen Episode ist Silvia Luzis und Luca Bellinos obskurer Wettbewerbsbeitrag der Filmfestspiele von Locarno interessanter zu analysieren als anzuschauen. Schwermütiger Soundtrack, metallische Farben und Unschärfen evozieren die mentalen Auswirkungen einer gezielt verdeckten Sozialsituation. Die Inszenierung bewegt sich in der subjektiven Sphäre zwischen Imaginiertem und Introspektive, ohne sie dramatisch oder visuell zu nutzen. Eine ebenso erschöpfende wie ergebnislose Exkursion.