Wenn der Begriff „Depression“ in Marco Tullio Giordana unentschlossenem Salonstück auftaucht, fällt er zu spät und ohne Bedeutung für die passabel gespielte Handlung. Deren zentraler Konflikt entwickelt nie die von der Inhaltsangabe suggerierte Schwere. Auch von den ambivalenten Gefühlen, die das Aussehen der normschönen und privilegierte Hauptfigur angeblich provozieren soll, sieht man nichts. Das behäbige Drama, dass die handwerkliche Inszenierung buchstäblich aus einer äußerlichen Abweichung macht, bestätigt die objektivierende Oberflächlichkeit, die auf narrativer Ebene verurteilt wird.