Bildnachweis: BBC One

David Attenborough: Great Barrier Reef - Kritik

von Sebastian Stumbek

Erst kürzlich warfen wir einen Blick auf die gefeierte Naturdokuserie Planet Erde II: Eine Erde - viele Welten und stellten, trotz aller Begeisterung für das Projekt, fest, dass Unterwasserwelten leider völlig fehlten.  Passend, dass nun wenige Zeit später bereits die Serie David Attenborough: Great Barrier Reef in Deutschland veröffentlicht wird. Ursprünglich wurde die 3-teilige Reihe bereits zwischen 2015 und 2016 auf BBC ausgestrahlt, hat jedoch ein wenig auf sich warten lassen, um auch endlich bei uns zu erscheinen. 

Diesmal geht es um das größte Korallenriff der Erde, dem Great Barrier Reef, welches sich vor der Nordostküste Australiens befindet und als eines der sieben Weltwunder der Natur über eine unglaubliche Fläche von knapp 344.000 km² erstreckt. Der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough dient diesmal nicht nur als Sprecher, sondern reist mit seinem Team direkt vor Ort, um seine Entdeckungen mit den Zuschauern zu teilen. Im direkten Vergleich zu einem Projekt wie Planet Erde II ist David Attenborough: Great Barrier Reef weit weniger imposant, was an dieser Stelle aber gar nicht schlechtgeredet werden soll, da man hier ein anderes Konzept verfolgt. Die eine Serie ist auf sensationelle Bilder durch den Einsatz modernster Technik aus, quasi der Blockbuster unter den Naturdokus, die andere verfolgt einen etwas persönlicheren Ansatz im kleineren Rahmen und wirkt eher wie ein verfilmter Tagebucheintrag aus dem Leben des berühmten Naturforschers. Drei Folgen hinweg verfolgen wir David Attenborough bei seiner Reise durch das Great Barrier Reef, zu Land und auch im Wasser (300 Meter tief war zuvor noch niemand dort), und lauschen seiner begeisterten Erzählung, die sympathisch und informativ erfolgt und seine Liebe zu seiner Arbeit verdeutlicht. Eingestreut werden zwischendurch auch immer wieder knapp 60 Jahre alte Archivaufnahmen, die Attenborough bei seiner ersten Forschungsreise in das Gebiet zeigen, was die Entwicklung zu unserer heutigen Zeit noch einmal schön verdeutlicht und das Ganze noch ein Stück weit persönlicher macht. 

Zu sehen gibt es eine Vielzahl an Korallen. Im Zeitraffer wird deren Wachstum verdeutlicht, wie sie mit ihren Fangarmen Nährstoffe aufnehmen oder ihre Lebensräume verteidigen. Forscher gehen darauf ein, wie sich das Riff über die letzten 10-20 tausend Jahre entwickelt hat und künftig weiterentwickeln könnte. Auch wird ein Besuch bei den Aborigines dokumentiert, die ihre Version der Geschichte erzählen. 

Doch nicht nur Korallen finden hier Erwähnung, auch alle Lebewesen, die hier beheimatet sind. Der Zuschauer sieht Aufnahmen verschiedenster Meeresbewohner, die hier im Einklang mit der Umgebung beheimatet sind und für einen der artenreichsten Lebensräume der Erde sorgen. Das betrifft auch Lebewesen an Land, von Vögel bis hin zu Schildkröten, die sich am Great Barrier Reef niedergelassen haben. 

Gegen Ende der Serie finden auch einige kritische Töne ihren Weg in die Doku. Es wird auf den Klimawandel hingewiesen und welche Folgen dieser für das Great Barrier Reef hat und noch haben könnte. Das Thema hätte man sicherlich noch  vertiefen können, mehr als ein mahnender Zeigefinger wird hier nämlich nicht erhoben.

Technisches

Koch Media veröffentlicht David Attenborough: Great Barrier Reef am 16.3.2017 auf DVD (3 Discs) und Blu Ray (2 Discs) im deutschen Handel. Die uns vorliegende DVD-Version überzeugte durch ein sauberes Bild (1.78:1) sowie einen gelungenen Ton (Deutsch, Englisch Dolby Digital 5.1).  Jeder der drei Folgen liegt ein 8-Minütiges Behind-the-Scenes-Video vor, das auf Schwierigkeiten beim Dreh der jeweiligen Folge eingeht oder auch einen Besuch Attenboroughs bei Barack Obama im White House beinhaltet, zusätzlich gibt es noch ein 50 minütiges Making Of obendrauf. Insgesamt also ein sehr zufriedenstellendes Gesamtpaket. 

Fazit

 David Attenborough: Great Barrier Reef liefert schöne Bilder und einen aufregenden Einblick in das größte Korallenriff der Erde. Attenborough selbst ist dabei stets mittendrin und verleiht dem Ausflug eine persönliche Note. 

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