DIE TOP 10 FILME 2016:
1. The Revenant - Der Rückkehrer
2016 war ein Jahr, das ohne die ganz großen Kracher auskam (zumindest bei den Filmen, die ich gesehen habe). Am meisten beeindruckt hat mich da gleich mein allererster Kinoausflug. The Revenant mag etwas zu sehr in seiner eigenen Klasse schwelgen, dieses Jahr hat mich aber kein Film in sowohl cinematographischer wie darstellerischer Form so sehr mitgerissen (im wahrsten Sinne des Wortes). Ein körperliches Erlebnis, dieser Film.
2. Raum
Raum hat mich dieses Jahr wie kaum ein anderer Film berührt und hat bewiesen, wie man mit kleinen Mitteln und mit nur wenig emotional manipulativen Tricks etwas unheimlich Eindringliches erzählen kann. Der Moment, in dem Jack das erste Mal das Blau des Himmels erblickt, ist einer der schönsten des gesamten Filmjahres.
Ja, Swiss Army Man nimmt sich ab und an zu viel vor. Aber dieser in seiner Absonderlichkeit so unheimlich liebenswerte Film hat mich nachhaltig berührt und mit einem Gefühl von befriedigter Melancholie entlassen. Ein spezieller Film - und in manchen Belangen mit Sicherheit auch ein besonderer Film.
4. Arrival
Denis Villeneuve beweist mit diesem konsequent vorgetragenen und unverbrauchten Ansatz ans Invasionskino, dass auch ein großproduzierter Blockbuster was in der Birne haben kann. Und audiovisuell war das eh ein Kracher.
5. The First Avenger: Civil War
Ich weiß, ich weiß: Marveleinheitsbrei und dabei nichtmal sonderlich konsequent. Aber so viel Spaß hatte ich dieses Jahr nur selten im Kino.
6. Popstar: Never Stop never stopping
Bei keinem Film habe ich dieses Jahr mehr gelacht.
Kitsch? Ja. Pathos? Unmengen. Eine Dringlichkeit, die man so in diesem Genre das letzte Mal bei 28 Days Later gesehen hat? Ebenfalls. Train to Busan ist in Sachen Zombiefilm-Energie und Dynamik einfach ein Brett von einem Film.
Manchmal reicht es für eine Topliste, wenn ein Film es schafft 120 Minuten für Spaß und Wohlsein zu sorgen, ohne dabei besonders weittragend oder tiefgründig zu sein. Sicher ist da Luft nach oben, aber The Nice Guys ist ehrliches Buddykino, das einfach Spaß macht.
Ein unfassbar gut gespieltes und realistisches Drama, welches sich nie den plakativen Hollywood-Dramakonventionen ergibt und stets ehrlich und berührend vorgeht. Diese Figuren liegen den Machern wirklich am Herzen.
10. Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Ich konnte es beim Zusammenstellen dieser Liste ja auch nicht glauben. Aber ja, dieser Film hat mich tatsächlich total überrascht. Weil er in dem, was er tut und trotz seiner Fehler so gut funktioniert. Und weil er mich wirklich heiß auf das kommende Sequel gemacht hat, ohne einzig und allein für dessen Set-Up zu existieren.
DIE FLOP 5 FILME 2016:
1. Independence Day: Wiederkehr
Ein unheimlich fauler Film, der es sich so einfach wie möglich macht seinen Zuschauern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Da kann auch Jeff Goldblum nichts dran ändern.
2. Die 5. Welle
Ein Film, in dem tatsächlich gar nichts stimmt. Nicht mal witzig ist der Qutasch.
3. Inferno
Der müdeste Film, den ich das ganze Jahr über gesehen habe.
So generisch, unerheblich und öde wie Apocalypse waren dieses Jahr zwar ein paar Comicverfilmungen, bei keiner hat es mich aber so überrascht wie hier.
Hier geht's einzig und allein um die Enttäuschung, dass trotz dieses tollen Teams aus der coolen Vorlage nur so ein durchschnittlicher Film entstanden ist.
GEHEIMTIPPS AUS DEM JAHR 2016:
My Big Night - Gesehen auf dem Fantasy Filmfest, gibt's auch bei Netflix. Ein äußerst kompetent inszenierter Spaßfilm mit einer solch einnehmenden Energie, dass man beim Schauen fast ins Schwitzen gerät.
Der Nachtmahr - Ok, dieser Tipp ist vermutlich gar nicht mehr so geheim. Aber Regisseur Akiz hat hier wirklich etwas Einzigartiges abgeliefert.
Sie nannten ihn Jeeg Robot - Ein Superheldenfilm mit kleinem Budget, der einer klischeehaften (Anti)Helden-Origin-Story folgt und der dennoch aufgrund seines Charmes und seines starken Pacings einfach in den Bann zieht.
10 MOST WANTED FILME 2017:
MEIN SERIENJAHR 2016:
Mein Serienjahr war lau. Das ist aber meine eigene Schuld, weil ich einfach nicht viele Serien gucke. Game of Thrones hat mich auf gutem Niveau enttäuscht, The Walking Dead setzt seine unangenehme Qualitäts-Gangart fort, Luke Cage war nett, aber nichts Außergewöhnliches und Stranger Things war schick, aber kein Meilenstein. Immerhin durfte ich dieses Jahr aber zur grandiosen Show Rick & Morty finden und auch Fargo zieht mich derzeit in seinen Bann. Ach und Season 2 von Daredevil war auch ziemlich cool.
FAZIT:
2016 war im Endeffekt nicht so ein Reinfall wie überall behauptet wird. Toll war es aber auch nicht. Zumindest nicht für mich. Kein Film hat mich nachhaltig so beeindruckt wie letztes Jahr Whiplash oder A Girl walks home alone at night. Dafür gab es aber auch nur wenige Ausreißer in die tiefen Regionen des Wertungsspielgels. Wie beim diesjährigen Fantasy Filmfest waren die meisten Filme irgendwo ganz nett, aber nichts, an das man sich in den kommenden Jahren noch groß erinnert. Die Knaller hebt sich nun 2017 auf, sowohl im Blockbuster, wie auch im Indiebereich. Da kribbeln schon meine Netzhäute vor Freude.