Bildnachweis: © Paramount Pictures

Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2016

von Sebastian Stumbek

DIE TOP 10 FILME 2016:

1. Arrival
Da hat einfach mal fast alles gestimmt. Der ganze Produktionswert und besonders der Sound waren absolut top und trotzdem war der Film mehr von Ideen und Dialogen getrieben. Ich wäre natürlich kein Kritiker, wenn ich  nicht trotzdem ein bisschen was zu mäkeln hätte: Gelegentlich kommt es zu etwas übermäßig emotionalen und kitschigen Szenen, die bei mir nicht nur nicht ziehen, sondern den Film sogar ein bisschen ins Lächerliche ziehen.

2.Swiss Army Man
Eine wunderbare Zelebration des Seltsamen. Trotz all seiner Schrägheit, Melancholie und Morbidität ein ziemlich schöner und lebensbejahender Film. Außerdem sollte man diesen Paul Dano im Auge behalten.

3. Paterson
Ein besonders großes Publikum wird Jim Jarmusch mit seinen anti-klimaktischen und ruhigen Filmen wohl nie finden, aber für mich steht fest, dass er mit seiner Liebe zum Detail einer der größten lebenden Regisseure ist. Mit Paterson hat er diesen Perfektionismus zu neuen Höhen getrieben.

4. Doctor Strange
Sicher, der Doc ist weitestgehend ein weiterer Film nach Marvels Hausrezept und "nur" Popcorn-Kino. Aber verdammt noch mal das unterhaltsamste Popcorn-Kino des Jahres!

5. Ouija - Origin of Evil
Der Film wurde vor allem in die Liste aufgenommen, weil ich so dermaßen überrascht davon war.  Noch beim Betreten des Kinosaals habe ich aufgrund des Vorgängers von 2014 den letzten Rotz erwartet. Was ich dann bekommen habe, war zwar nicht fantastisch, aber immerhin ein ziemlich solider Horrorfilm, der seine Wirkung vor allem aus gut gezeichneten Charakteren zieht.


DIE FLOP 5 FILME 2016:

1. Batman V Superman
Ach, ich wollte den Film ja wirklich gern haben. Die erste halbe Stunde und Batfleck sind ja auch wirklich stark, aber insgesamt ufert der Film dann immer weiter aus und fällt in sich zusammen. Der Extended Cut offenbart diese Planlosigkeit leider nur noch mehr.

2.Captain America: Civil War
Der Film zeigt deutlich, dass Marvel auch mal einen ordentlichen Griff ins Klo leisten kann. Von ein paar optisch beeindruckenden Szenen hatte der Film wirklich nichts zu bieten - der "War" ist eher eine Meinungsverschiedenheit, Motivation und Charaktere der Figuren werden regelmäßig ignoriert um den Plot in eine bestimmte Richtung zu lenken und alle gewollt emotionalen Szenen kamen mir vor allem dämlich vor. Auch wenn die allgemeine Wahrnehmung viel gnädiger ist als bei BVS, stehen sich die beiden Filme in fast nichts nach.

3. Wiener Dog

Die grundsätzliche deprimierende Stimmung und die Gewalt gegen den Hund stören mich an dem Film erstmal weniger.  Das kann ich schon ab. Was mir allerdings wirklich missfallen hat, waren die pointenlosen und faul geschriebenen Episoden und die viel zu ausführlichen Sequenzen, die nur für ihren bemühten Schockwert da sind.

GEHEIMTIPPS AUS DEM JAHR 2016:

Ein Mann namens Ove
Der Film lässt sich am besten beschreiben, als die ausformulierte Version der ersten Zehn Minuten "Oben" mit schwarzem Humor.

The Eyes Of My Mother
Auf eine fast schon hypnotische Art und Weise gefilmt, unvorhersehbar und extrem verstörend. In Sachen Horror ist mir kein Film dieses Jahr so nachgegangen wie dieser.

My Big Night
Toll inszenierte und schräge Komödie, die ihr Tempo erstaunlicherweise die komplette Laufzeit aufrecht erhalten kann, ohne Ermüdungserscheinungen aufzuweisen.


10 MOST WANTED FILME 2017: [unsortiert, 10 Stück, alle bitte verlinkt und fett und unkommentiert]

Dark Tower, Guardians of the Galaxy 2, Trainspotting 2. Bei den meisten anderen Projekten werden Interesse und Enthusiasmus aus reiner Vorsicht im Zaum gehalten: Ich würde mich beispielsweise wahnsinnig über einen guten Logan freuen, aber die bisherige Tendenz lässt nichts Gutes ahnen.


MEIN SERIENJAHR 2016:

Ach, die lieben Serien. Bereitwillig und problemlos kann man heutzutage hunderte von Stunden seines Lebens  in sie versenken und ich könnte nicht mal behaupten, dass das total verschwendet wäre. Die Masse an wirklich sehenswerten Serien nimmt in den letzten Jahren immer weiter zu, wenn nicht sogar überhand. Von den ganz akuten Hits wie den aktuellen Staffeln von Game of Thrones, Daredevil und dem neuen Stranger Things mal abgesehen, gab es da noch Better Call Saul, eine weitere unterhaltsame Staffel Ash VS Evil Dead und die Rückkehr von Black Mirror, die wunderbar gefilmt war, aber in meinen Augen ganz schön an Biss verloren hat Falls jemand Westworld noch nicht angefangen hat, würde ich das auch wärmstens empfehlen.Außerdem habe ich die Zeichentrickserien Bojack Horseman und Rick & Morty für mich entdeckt, die beide Offenbarungen waren. Mit Sicherheit habe ich auch noch eine Menge Sachen vergessen.

Es ist tatsächlich alles so viel, dass ich nicht mal dazu gekommen bin Billions oder Baskets zu sehen, obwohl an beiden Serien einige Spitzenleute beteiligt sind. Bei so einer Fülle kann man mit Sicherheit sagen: Es war ein gutes Jahr für Serien.

FAZIT:

'Nuff said.

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