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Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2023

von Sebastian Stumbek

MEINE TOP 10 FILME 2023:

1. John Wick Kapitel 4
Ja, ihr habt richtig gelesen. Trotz seiner Längen und teils redundanten Inszenierung ist die vermutlich coolste One Man Army John Wick auf dem Siegertreppchen gelandet. Es gab durchaus besser bewertete Filme in meiner Liste, jedoch musste ich über das ganze Jahr verteilt immer wieder an das vierte Abenteuer der Action-Reihe denken. Dabei wurde es mir jedes Mal sehr warm um mein Action-Liebhaber Herz, was vor allem an den unfassbar starken Action-Sequenzen des Streifens lag. Chad Stahelski hat den Maßstab in Sachen Actionkino damit neu definiert und ist damit für mich der Film 2023, der im wahrsten Sinne des Wortes Mindblowing war.

2. Evil Dead Rise
Kurzum, ich liebe Horrorfilme und ich liebe das Evil Dead Franchise. Lee Croni  hat die Essenz der Reihe begriffen und einen kleinen fiesen Mistkerl von Film inszeniert, der einem durchaus in die Magengrube fahren kann. Vielleicht hätte ich mir inszenatorisch mehr Härte und Konsequenz gewünscht, nichtsdestotrotz bleibt der Film eine Bereicherung für die Reihe und das Horrorkino.

3. No One Will Save You
Und nochmal Horror. Ich habe den Film nicht kommen sehen und auf einmal war er auf Disney+. Ich liebe alles an dem Film. Die Rolle der Hauptdarstellerin Kaitlyn Dever die über alle Maßen stark geschrieben ist und den herrlichen Genre-Mix aus Horror, Mystery, SciFi und Drama. Zusätzlich liefert Brian Duffield mit seinen großartigen Bildern eine wahre Reminiszenz an die guten alten Genre-Vorbilder. Kleine feine Perle für Horror-Liebhaber.

4. Barbie
Kommen wir zu den Blockbustern. Ich habe nichts erwartet und einen absolut unterhaltsamen Streifen bekommen, der im Rewatch sogar nochmal bei mir gewachsen ist. Vielleicht hätte mir eine Spur mehr Gesellschaftskritik und ein etwas ernsterer Grundton gefallen, dennoch eine Überraschung mit einem grandiosen Ryan Gosling.

5. Wonka
Der Film, der sich so anfühlt, wie Disney-Filme früher einmal waren. Zauberhaft, träumerisch und mit einer ganzen Wagenladung an Songs, die man einfach nur mitsingen will. Inszenatorisch meisterhaft, emotional leider nicht ganz so stark.

6. Spider-Man: Across the Spider-Verse
Man nehme Teil 1, setzt nochmal einen drauf und fertig ist der beste Spider-Man Film des gesamten Franchise. Audiovisuell war das ganz, ganz großes Kino und mein Respekt gilt dem gesamten Art-Department für die Liebe und Hingabe für das Projekt. Schaubefehl.

7. Oppenheimer
Christopher Nolans letzter Film Tenet hat mich damals maßlos enttäuscht und entsprechend vorsichtig ging ich an Oppenheimer ran. Nach 45min war ich bereits hin und weg und habe den Film sehr genossen. Der Streifen ist bis in die letzte Nebenrolle erstklassig besetzt und in Gänze einfach nur meisterhaft gespielt. Gerne hätte ich an der ein oder anderen Stelle mehr Tiefe gehabt, was jedoch zu verzeihen ist.

8. Leave the World Behind
Long Story Short: Ich liebe Mr.Robot und als ich hörte, Sam Esmail inszeniert einen Film für Netflix war die Hälfte der Miete schon drin. Den Rest hat dann der großartige Cast rund um Julia Roberts, Ethan Hawke und Mahershala Ali dazugetan.

9. Tetris
Viele Marken haben 2023 ihren eigenen Film bekommen. Tetris hat mich besonders gut unterhalten, was nicht zuletzt am wunderbaren Taron Egerton lag. Hätte für mich ins Kino gehört.

10. STILL: A Michael J. Fox Movie
Michael J. Fox erzählt seine Lebensgeschichte in teils dokumentarischen, archivarischen und inszenierten Elementen. Das geht tief ins Herz und zeigt den Menschen dahinter sehr offen und realistisch. Auch die weniger schönen Seiten. Für Fans ein Muss und für alle die sich mit der Person auseinandersetzen wollen.


MEINE 5 ENTTÄUSCHENDSTEN FILME 2023:

1. Operation Fortune
Ich hatte solch eine Lust auf den Film. Der Plot hat sich super spannend angehört und nach The Gentlemen und vor allem dem sehr grimmigen Cash Truck war ich bereit für eine volle Ladung Guy Ritchie. Das, was dann kam, war schlichtweg lächerlich und meilenweit entfernt von meiner Erwartung. Vielleicht sollte man diese ab und an weiter hinten anstellen…

2. The Expendables 4
Willkommen in der Kategorie „Wenn Scheiße ein Film wäre“. Was für eine Beleidigung für die Fans. Hier war einfach alles schlecht. Man sollte Scott Waugh zur Strafe die nächsten 10 Asylum Filme inszenieren lassen. Die Leistung des Casts war unterirdisch und die Effekte sahen z.T aus wie eine Zwischensequenz aus Command&Conquer zu Playstation 1 Zeiten. Eine Frechheit, wie man Iko Uwais und Tony Jaa verheizt hat. Von den 100 Millionen Budget ist auch nichts zu sehen

3. The Flash
Was für ein Quatsch mit Soße. Aus Michael Keaton´sBatman hat man eine Lachnummer gemacht und insgesamt ist der Film nur schwer zu ertragen. Bedenkt man, wie das Snyderverse mal begonnen hat, ist der Streifen schlichtweg eine Kränkung für Fans.

4. Der Exorzist: Bekenntnis
William Friedkin´s Der Exorzist hat dieses Jahr seinen 50. Geburtstag gefeiert und ist in meiner Welt der beste Horrorfilm, der jemals inszeniert wurde. Horrorfilme, die sich im Sub-Genre Exorzismus befinden, haben ohnehin einen schweren Stand, da Friedkin damals das Genre maßgeblich geprägt und gleichzeitig auserzählt hat. Alles, was danach kam, hatte immer das Gefühl von Wiederholung. Was sollte man also von David Gordon Green erwarten, der zuvor schon das Halloween Franchise misshandelt hat? Ganz genau, nichts.

5. Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem
Schlimm… Sehr schlimm. Was man aus Meister Splinter gemacht hat, tut mir jetzt noch weh. Und überhaupt, waren da Ninja Turtles im Film? Ich habe keine gesehen.


MEINE 10 MOST WANTED FILME 2024

Reicht leider nicht ganz für 10 Stück dieses Jahr.

Poor Things
Furiosa: A Mad Max Saga

Beetlejuice 2

The Fall Guy

Ghostbusters: Frozen Empire

Alien Romulus

Megalopolis


MEIN SERIENJAHR 2023:
Eigentlich wollte ich anfangen Serien zu tracken. Aus Faulheit habe ich es dann wieder gelassen und somit habe ich vermutlich die Hälfte wieder vergessen. Nun denn, schauen wir mal, was sich im Hinterstübchen festgesetzt hat.

Gen V
Fand ich herrlich erfrischend im Kontrast zu The Boys. Irgendwie hat mir diese Coming of Age Thematik gepaart mit der bösen Gesellschaftskritik gefallen und ich habe Lust auf mehr.

Tulsa King
Sylvester Stallone hat für mich brilliert und eine sehr glaubwürdige Nummer abgeliefert, die vor allem Altersgerecht war.

The Last of Us
Die Serien-Adaption zum gleichnamigen Videospiel fand ich großartig inszeniert und man spürt die Liebe zur Vorlage. Endlich werden Videospiel-Verfilmungen ernst genommen und machen Lust auf mehr. Ich bin angefixt und freue mich sehr auf die nächste Staffel.

Blue Eye Samurai
Kam für mich aus dem nichts und hat mich total vom Hocker gerissen. Wunderschön inszeniert und mit ganz viel Hingabe zum Genre erzählt.

The Crowded Room
Wenn man mal sehen will, was Tom Holland fernab von Spider-Man drauf hat, sollte man hier mal einen Blick riskieren. Starke Serie, die einzig daran krankt, dass man zu früh weiß, wohin der Hase läuft.

Meine beste Serie 2023

BEEF
OMG! Was Netflix zusammen mit A24 hier abgeliefert hat, ist einfach fantastisch. Eine herrliche Geschichte über zwei Menschen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes im Leben festgefahren haben. Unfassbar gut gespielt von Steven Yeun und Ali Wong, geht die Serie stark ans Herz. Dabei verzichtet sie nicht auf den nötigen Humor und die manchmal typisch A24 abseitige Erzählweise. Große Liebe für BEEF.


BESONDERE ERWÄHNUNGEN:
Synchronlegende Thomas Danneberg ist dieses Jahr von uns gegangen. Was Danneberg für die Filmlandschaft geleistet wie auch bedeutet hat, ist wohl kaum in Worte zu fassen. Seine Stimme hat mich von Kindesbeinen an begleitet und meinen Helden auf der großen Leinwand Ausdruck verliehen. Was wäre z.B ein Schwarzenegger, Stallone oder Terence Hill ohne diese unverkennbare Stimme gewesen. Von ganzem Herzen sage ich DANKE.


FAZIT:
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu, und ich freue mich darauf, dass das neue Jahr bereits in den Startlöchern steht. Rückblickend empfand ich den filmischen Output dieses Jahres als eher bescheiden, trotz einiger Blockbuster, die wir erleben durften. Es scheint, als hätten die Streaming-Dienste in Sachen Qualität zugelegt, und viele der präsentierten Filme hätten problemlos auch auf der großen Leinwand beeindruckt. Diese Entwicklung begrüße ich einerseits, da sie Raum für Projekte schafft, die bei den großen Studios vielleicht keinen Platz finden, andererseits schätze ich doch die Magie des Kinobesuchs.

Bei den allseits beliebten Superhelden-Filmen scheint langsam die Luft raus zu sein, was die Einspielergebnisse deutlich zeigen. Es bleibt spannend, welches Genre das nächste große Ding wird. Vielleicht Videospiel-Verfilmungen oder weitere Brand-Movies à la Air? Die Zukunft wird es zeigen. Ein persönliches Highlight für mich waren die alten Universal Monsterfilme, die ich allesamt nachgeholt habe und die mir großen Spaß bereitet haben.
Mein Podcast "Für eine Handvoll Popcorn" feiert im Januar 2024 seine 100. Folge, und im neuen Jahr stehen einige persönliche Highlights für mich auf der Agenda. Ein besserer Start ins neue Jahr ist kaum vorstellbar.

Ein Fazit wäre jedoch unvollständig ohne die Wertschätzung für all meine Kollegen bei Moviebreak, die die Seite täglich mit einer Fülle an Informationen, Kritiken und News bereichern. Es erfüllt mich mit Stolz, Teil dieses Teams zu sein, und ich möchte mich herzlich bei jedem von euch bedanken. Ebenso geht mein Dank an die Community und die Liebe für Filme und Serien, die ihr jeden Tag zum Ausdruck bringt. Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr!



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