Im August hatte das Kino eine Menge zu bieten. Es gab Action und Drama, oscarprämierte Werke, Fortsetzungen und Reboots. Für jeden war also etwas dabei. Seine Auszeichnung als bester Hauptdarsteller bei den diesjährigen Oscars hatte Anthony Hopkins verschlafen. Wir hingegen haben seine Leistung im Drama The Father aufmerksam verfolgt und der Film erhielt bei uns 8 Punkte. Unser Fazit:
Berührendes Demenz-Drama, das den Zuschauer in sein konfuses Verwirrspiel effektiv einbindet und dadurch umso stärker wirkt. Das geht unter die Haut und wirkt auch anschließend noch nach. Anthony Hopkins und Olivia Colman liefern darüber hinaus astreine Darbietungen.
Ebenfalls überzeugen konnte uns Carey Mulligan als selbstbewusste Frau auf Rachefeldzug in Promising Young Woman. Für ihre Rolle wurde sie für den Oscar nominiert. Gewonnen hat der Film jedoch nur in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch". Wir haben dem Film 8 Punkte verliehen und waren begeistert:
Hochgradig unterhaltsam sowie gleichsam perfide und ausdrucksstark. Diese rabenschwarze Thrillercomedy bleibt lange haften und trifft ins Mark und oft genug auch ins Zwerchfell. Ein wunderbar ambivalentes Vergnügen mit Stil und Substanz.
Mit einem großen Staraufgebot (u.a. Margot Robbie, John Cena, Idris Elba, Viola Davis) und jeder Menge Action und roher Gewalt bot The Suicide Squad ein blutiges Kinoerlebnis. Mit diesem Film kann James Gunn zwar nicht an seine vorherigen Kinohits anknüpfen, aber er war nach unserer Meinung jedenfalls besser als Suicide Squad aus dem Jahre 2016.
Die Mischung aus blutiger Antihelden-Action, gefühlvoller Figurenzeichnung und vor allem absurd-sadistischem Humor gelingt James Gunn in "The Suicide Squad" längst nicht mehr so elegant wie in seinen vorigen Comic-Blockbustern. Sein soft reboot des in allen Belangen schlechteren Films von David Ayer entschädigt dafür mit Star-Power, einem spaßigen Finale und vor allem reichlich Splatter.
Lange mussten wir darauf warten, dass uns Ryan Reynolds in die Welt des Online-Spiels Free City entführt. Eigentlich sollte Free Guy schon im Jahre 2020 in die Kinos kommen, wurde dann aber wie viele andere Filme immer wieder verschoben. Leider konnte Comedy-Action-Spektakel nicht alle überzeugen:
„Free Guy“ ist „Und täglich grüßt das Murmeltier“ für die TikTok-Generation mit einer pseudo-philosophischen Message, begraben unter einem Wirbelsturm an ohrenbetäubendem Lärm und schwindelerregenden Bildern. Wer scharf auf einen epileptischen Anfall ist oder einen Dwayne Johnson-Verschnitt mit dem Gesicht von Ryan Reynolds sehen möchte, ist hier bestens bedient.
Ryan Reynolds hat es in diesem Monat mit Killer's Bodyguard 2 gleich noch einmal bei uns in die Kinos geschafft. Zusammen mit Samuel L. Jackson und Salma Hayek begibt sich Reynolds auf eine wilde Flucht durch Italien. Dieser Film konnte bei uns zumindest durchschnittlich bewertet werden.
„Killer’s Bodyguard 2“ ist quatschiger Blödelbarden-Spaß, der den altbekannten Humor aus dem Erstlingswerk auf die Spitze treibt. Manchmal pokern die Gagschreiber zu hoch und eben jene Spitze bricht ab, doch auf manchen Teilen der Strecke kann dieser chaotische Trio-Trip durchaus unterhalten. Wer bereits den ersten Auftritt des Duos mochte, wird mit dem nun unfreiwillig geschlossenen Triumvirat seinen Spaß haben.
Auch auf Candyman mussten wir ein Jahr warten und hier hat sich das Warten dann mehr gelohnt. Das Reboot von Nia DaCosta hat zwar 6,5 Punkte erhalten, konnte uns aber nicht ganz überzeugen.
Weniger überzeugen konnte uns dann Snake Eyes: G.I. Joe Origins. Auch wenn der Film nicht als komplette Enttäuschung anzusehen ist, bleibt es für die G.I. Joe's in der Kinolandschaft schwer. Enttäuscht hat uns auch Fabian oder Der Gang vor die Hunde. Das Werk von Domink Graf mit Tom Schilling in der Hauptrolle bekam lediglich 4,5 Punkte.
Nachdem bereits zwei "G.I. Joe"-Filme für wenig Begeisterung sorgten, wird "Snake Eyes: G.I. Joe Origins" als Film, der sich im soliden Mittelmaß bewegt, kaum für Umschwung im Franchise sorgen. Womöglich besser als seine Vorgänger und als Unterhaltungsfilm sicherlich nicht unbrauchbar, nur eben auch kein Highlight.
Genau wie Dominik Grafs letzter Berlinale-Beitrag "Die Geliebten Schwestern" entfaltet der kulturpessimistische Wettbewerbsfilm seinen sprunghaften Charme wohl besser zugeschnitten auf ein mehrteiliges Fernsehformat. Das kaschiert die Überlänge und gibt der ermüdenden Wiederholung der immer gleichen Kammerspiele in austauschbaren Kulissen eine serielle Sinnhaftigkeit, die in der filmischen Struktur fehlt. Am meisten krankt die sich in der eigenen altbackenen Sündhaftigkeit suhlende Verfilmung an der Überhöhung der Vorlage, die vorrangig die schriftliche Selbstverklärung eines gekränkten Männeregos darstellt.
Außerdem gab es noch die Realverfilmung von Tom & Jerry, die Fortsetzungen Escape Room 2: No Way Out und The Forever Purge und die Dokumentation Shane über den irischen Punkmusiker Shane MacGowan. Als Geheimtipp können wir euch noch das Kriegsdrama Quo vadis, Aida? über den Bosnienkrieg empfehlen.
Heutiges Gewinnspiel: Remakes, Reboots, Sequels, Prequels etc.: Gab es da in den letzten Jahren für euch Überraschungen oder nur saure Gurken?
Zu gewinnen gibt es heute dank der Unterstützung von Paramount Home Entertainment 2 x die BD von Flug durch die Hölle und 2x die BD von Der letzte Zug von Gun Hill (seit dem 18. November auf BD im Handel). Zudem könnt ihr 1x die BD von Pig gewinnen.