Bildnachweis: © Moviebreak

Der Moviebreak-Adventskalender 2021

von Thomas Repenning

Der November kam und die Kinos waren immer noch offen, während neue Filme über die Leinwand surrten und Filmfans in die Sitze drückte. Angefangen am 3. November mit Marvels Eternals, der nicht nur das Internet spaltete, sondern auch in Sachen Box Office enttäuschte. Aber vielleicht auch kein Wunder, nachdem Eternals der dritte Film von Marvel dieses Jahr war, der in die Kinos kam. Unsere Kritik war etwas gnädiger mit dem Blockbuster:

„Eternals“ ist ein weiterer Startpunkt in die neuen Sphären des MCU, bildgewaltig und randvoll gefüllt. Er ist ruhiger und in seiner Action zurückhaltender als andere Franchise-Vertreter, krankt aber auch an ähnlichen Problemen, wie seine Vorgänger: der Gegenspieler ist blass, die Action nicht zerschnitten, aber gehaltlos und die Beziehungsgeflechte und Hintergründe eher oberflächlich.

Wer Glück hatte, konnte in seinem lokalen Kino ab 4. November das sanfte romantische Historiendrama Ammonite mit Saoirse Ronan und Kate Winslet aus der Feder von Francis Lee sichten. Wer sich für die langsam aufblühende (und verbotene) Liebe zweier Frauen Mitte des 19. Jahrhunderts interessiert, sollte definitiv einen Blick riskieren, wie auch unsere starke Kritik bestätigt:  

Es ist ein Film der wenigen Worte, aber dafür umso stärkeren Emotionen. Eine schöne fiktive Liebesgeschichte mit echten historischen Bezügen zum Leben der Fossiliensammlerin Mary Anning.

Am 11. November folgte der Film, der Cineasten in vorfreudiger Erwartung schon seit dem ersten Release des Trailers gepackt hielt: Last Night in Soho von Regisseur  . Eben jener bewies wieder sein Gespür für einen packenden Soundtrack und auch der aufstrebende Star Anya Taylor-Joy benebelt mit lieblicher Stimme und hypnotisierendem Blick aus großen Augen. Unseren Kritiken-Autor konnte der Film allerdings nicht überzeugen:

Es ist bedauerlich: Irgendwo in diesen 118 Minuten hat Edgar Wright einen guten Film versteckt, den er dann allerdings viel zu engen Genre-Konventionen unterordnet und dessen Stärken er nicht zu akzentuieren weiß. Stattdessen verliert sich Soho in einer bunten Beliebigkeit, nach deren Sichtung vor allem das Gefühl bleibt, auf uninspirierte Weise mit mehr geködert worden zu sein, als Wright einzulösen bereit war.
In irgendeinem Nebenkino, angefeuert durch einen bedeutungsschwangeren Geistesblitz durfte auch mit seinem Die Rettung der uns bekannten Welt aufwarten. Wir sparen euch  (uns) allerdings eine Kritik.

Wer mit seinen Kindern oder jungen Verwandten ins Kino pilgerte, hatte im November reichlich Film-Auswahl: Happy Family 2, Addams Family 2 und Ein Junge namens Weihnacht.

Außerdem wurde es Mitte November auch nostalgisch gruselig und Ghostbusters: Legacy von , der äußerst respektvoll mit den ersten zwei Teilen umgeht und seine Fortsetzung mit Geschick zu inszenieren weiß. Das erkennen auch eingefleischte Fans an und belohnen den Film mit wohlwollenden Kritiken. Wir gaben übrigens auch 7.5 Punkte:

Der Feel-Good-Blockbuster des Jahres ist "Ghostbusters: Legacy". Ein genau so temporeicher wie auch charmanter Nachfahre des überlebensgroßen Originals. Es mag sein, dass der Film etwas zu ehrfürchtig auf seine Wurzeln blickt, es gelingt ihm aber dennoch sich eine gewisse Eigenständigkeit aufzubauen, ohne dabei respektlos zu sein.

Ihr denkt doch nicht, dass wir den neuen Disney Kracher Encanto vergessen haben? Dieser startete am 24. November und ist nur einen Monat später ohne zusätzliche Kosten auf Disney+ streambar (falls hier noch Jemand Inspiration für die Weihnachts-Bespaßung braucht..). Der knallbunte Film, der in Kolumbien angesiedelt ist, begeistert durch liebevolle Charaktere, eine solide Umsetzung und die Verwebung von kolumbianischer Kultur und der Prise Disney:

"Encanto" ist ein gewohnt souverän erzählter Disneyfilm, der die üblichen Zutaten mit einer Extraprise Magie versetzt und auch als Liebeserklärung an den Schauplatz Kolumbien verstanden werden kann.
Der letzte große Kracher, der den Kino-November beendet ist Resident Evil - Welcome To Raccoon City, den viele im Vorfeld fast abgeschrieben haben (ganz ehrlich, auch kein Wunder bei dem, was bisher cineastisch zur Spiele-Reihe produziert wurde), doch der Film versteht sich als sehr solide Umsetzung der ersten beiden Resident Evil Videospiele und der Fackel-Mob an Fans hält sich in Grenzen.

Weiterhin gab es noch Respect, das Biopic zu Aretha Franklin (bekommt von uns das Prädikat: Kann man sich ansehen), Hannes (Wir wissen nicht, ob den Jemand aus unserer Community wirklich gesehen hat) und Weihnachtsjagd: Das Fest der Spiele, falls Jemand in Weihnachtsstimmung kommen wollte.

Und jetzt kommen wir zum Gewinn...FALSCH! Wir haben doch noch unsere geliebten Streaming-Anbieter, die auch gerne mitmischen würden und einiges rausgehauen haben im November.

Beginnen wir mit dem katastrophalen Netflix Reinfall Red Notice, den weder die engelsgleiche Gal Gadot noch Grinsebacke Dwayne 'The Rock' Johnson retten konnte. Wir wissen nicht genau, was hier passiert ist, aber unsere Kritik findet klare Worte:

"Red Notice" ist 200 Millionen US-Dollar teure Redundanz im Hochglanzformat. Dazu wurden noch drei Top-Stars angeflanscht, die sich auf Autopilot durch den Netflix-Blockbuster manövrieren. Ein Film dessen Berechenbarkeit vor und hinter der Kamera eigentlich wütend machen müsste, aber dafür ist er dann auch wieder viel zu egal und zu vergessenswert. "Red Notice" ist das spektakuläre Äquivalent zur Kaminfeuer-DVD – nur ohne das Knistern.

Apple macht das um einige Spuren besser und bietet mit Finch einen herzerwärmenden Endzeit-Sci-Fi Film mit Tom Hanks in der Hauptrolle und einem Hund. Und einem Roboter. Ziemlich gut inszeniert und begeisterte auch das Publikum (und unsere hartgesottenen Autoren):
Statt Zukunfts- und Technikangst bietet "Finch" eine rührende Abhandlung zum Thema Menschlichkeit. Sonderlich komplex ist die Ausführung nicht. Muss sie aber auch gar nicht sein. Denn wer die Titelfigur mitsamt Hund und Roboter nicht nur in sein Herz, sondern auch in seine Gedanken lässt, wird mehr bekommen, als nur zwei Stunden nette Unterhaltung.

Mit tick, tick... BOOM! will sich Netflix vielleicht mit uns versöhnen, denn wenn der charmante Andrew Garfield in die Herzen der Zuschauer singt, hat man fast vergessen, was andere Produktionen für eine Enttäuschung waren. The Power of the Dog, welcher auf den Internationalen Festspielen von Venedig anlief, kurz die Kinos beglückte und dann ab 18. November auf Netflix landete, ist eine klare Empfehlung unserer Seite:

Mit „The Power of the Dog“ meldet sich Jane Campion nicht nur fulminant zurück und kann an die Qualität von „Das Piano“ anknüpfen, er könnte sich im Laufe der Zeit als ihr vielleicht bester Film herausstellen. Mit welcher Intensität und herausragenden Beobachtungsgabe sie die entlarvende Geschichte vorträgt und zudem ihren großartigen Darstellern Raum zur Entfaltung gibt, ist auf aller höchstem Niveau. Chapeau.
Das Weihnachten kommt, wussten wir spätestens nach der ganzen Ladung an neuen Film-Produktionen, die kitschig auf die schönste Zeit des Jahres vorbereiten wollen: Love HardPrinzessinnentausch 3, A Castle for Christmas und  Nicht schon wieder allein zu Haus (lasst da lieber die Finger von):

Kurze Zeit macht "Nicht schon wieder allein zu Haus" den Anschein, dass hier auf das Kill Your Darlings-Konzept gesetzt wird. Doch Pustekuchen. Was eine unerwartete Überraschung hätte sein können, ist nicht mehr als ein verzichtbares Reboot, welches alle populären Charakteristika des Originals abpaust, allerdings ohne deren Strahlkraft und dem Verständnis, warum es damals so gut funktionierte.

Heutiges Gewinnspiel: Was waren dieses Jahr eigentlich eure Serien-Highlights? Habt ihr Empfehlungen?

Zu gewinnen gibt es heute dank der Unterstützung von Paramount Home Entertainment 1x die DVD von FBI: Most Wanted - Staffel 1 sowie 1x STAR TREK: Discovery - Staffel 3 als BD Steelbook.

Viel Glück!



Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.