Die süßlich-seichte Geschichtsklitterung, die Margherita Vicario in ihrem unglaubwürdigen Singspiel betreibt, wird gern als Märchenhaftigkeit verklärt. Doch dafür bedient sich die pseudo-emanzipatorische Romanze zu gezielt selektiver Fakten und der Konzepte überlegenerer Musiker-Biopics, um den misogynen Mythos einer rein männlichen Musikgeschichte zu untermauern. Entgegen der Behauptungen der mit Seifenopern-Sentiment gespielten Story, die Klassismus, Klerikalismus und Sexismus bagatellisiert, sind zahlreiche Komponistinnen und deren Werke aus der Ära bekannt. „Aus der Geschichte geschrieben“ werden sie von Margherita Vicario.