Nicht zuletzt dank der überzeugenden Darstellung Aenne Schwarz‘ gewinnt Michael Fetter Nathanskys das Ringen um die Ernsthaftigkeit eines Beziehungsdramas, das leicht in unfreiwillige Komik kippen könnte. Getaucht in dunkle Blau- und Anthrazit-Töne, die den herben Realismus des Kohlereviers in traumartige Melancholie tauchen, findet sein Berlinale-Beitrag in vermeintlich trivialen Gemeinschaftsmomenten zu den inneren Verletzungen, aber auch Verbindungen seiner Charaktere. Deren Krise wird zum Spiegel größerer Umbrüche in einer Welt, in der alles auseinanderhält - selbst das Ich.