Im gegenwärtigen Kontext eines bildungsbürgerlichen Neo-Konservativismus, der sich vom rechten Rand kaum abgrenzen lässt, wirkt Andreas Dresens biederer Beitrag zum Berlinale-Wettbewerb noch fragwürdiger, als ihn die verkappte Verharmlosung der Nazi-Ära und politischer Haft ohnehin macht. Statt Schreckenstaten sieht man Schrebergärten, satt Endphase-Verbrechen gibt es Erdbeermarmelade, statt Folter im Knast Familienglück. Dazu heitere - viel zu heitere - Hochglanz-Bilder, die sich für die Motivation der Figuren noch weniger interessieren als für die Frage, ab wann Rebellieren Résistance wird.