Im Gegensatz zu „Kein Sex ist auch keine Lösung“ versucht „Anleitung zum Unglücklichsein“ so etwas, wie einen eigenen Stil aufzubauen. Das Ergebnis erinnert wage an eine deutsche Version von Jean-Pierre Jeunets Mega-Erfolg „Die fabelhafte Welt der Amelie“. Regisseurin Sherry Hormann („3096 Tage“) inszeniert das alles gefällig, ohne allzu große Mätzchen und Reibereien und impliziert einen schwachen, aber durchaus spürbaren, märchenhaften Charakter. Letztlich verkommt „Anleitung zum Unglücklichsein“ zwar auch zur standardisierten RomCom mit hohem, artifiziellem Glückseligkeitsfaktor, verfügt mit Hauptdarstellerin Johanna Wokalek („Die Päpstin“) aber über eine frische, natürliche Ausstrahlungsquelle, die sich zum Teil recht positiv auf den Film auswirkt, der mit Michael Gwsidek, David Kross, Richy Müller und Iris Berben so prominent wie gelungen besetzt ist. Dennoch bleibt „Anleitung zum Unglücklichsein“ zu statisch und vor allem viel zu unironisch. Dabei beruht das Lustspiel auf einem komödiantischen Sachbuch von Autor Paul Watzlawick. Da wäre gewiss mehr drin gewesen als am Ende mehr starr wie spielerisch eine zweckdienliche Komödie zu inszenieren. Dass Hormann, die auch das Buch zum Script adaptierte, es besser kann, zeigt sie 2004 mit der herrlichen Fußballkomödie „Männer wie wir“.
Die DVD: Bei „Anleitung zum Unglücklichsein“ lässt sich eigentlich in Sachen Technik und Extras dasselbe sagen wie bei „Kein Sex ist auch keine Lösung“: Alles okay, alles aber auch ohne wirkliche Relevanz.
Bewertung: 4 von 10