Bildnachweis: © “Annabelle Comes Home” und “Annabelle: Creation” Warner Bros. | Bild “Raggedy Ann” © Creative Commons

Echt unheimlich: Die wahren Begebenheiten hinter 12 Horrorfilmen

von Lida Bach

Manche mehr oder weniger alltäglichen Objekte sind für Horrorfilme wie geschaffen. Kettensägen. Masken. Und Puppen. Ganz besonders Puppen. Allein den Ursprung der suspekten Spielzeuge nachzulesen weckt dezentes Grauen. Horrorfilmschaffende wissen das nur zu gut. Das belegt ein Kanon entsprechender Werke, von Puppet Master bis Teletubbies. Nicht nur die Filmindustrie profitiert von der angstbesetzten Aura von Baby Born, Barbie & Co., sondern auch die Pop-Paranormalen Entertainer Lorraine und Ed Warren. Deren hauseigene Devil Doll Annabelle bekam nach einer Cameo in The Conjuring von John R. Leonetti ihr eigenes Spin-off, deren Hintergrundgeschichte unterhaltsamer ist als die Filmfassung. 

Die echte Puppe ist eine der bis heute populären Raggedy Ann Dolls, die ihre eigenen rassistischen Implikationen mit sich bringen. Bereits eine gewöhnliche Raggedy Ann sieht unangenehm genug aus, um eine*n schreiend davonlaufen zu lassen. Das gilt auch für die reale Annabelle des selbsternannten Geisterjäger-Gespanns. Statt "Jeder Diebstahl wird zur Anzeige gebracht" stehen nun paranormale Warnungen auf dem Aushängeschild von Raggedy Ann"abelle"s Glaskastens in der über die Jahre angelegten Warren'schen Privatsammlung dämonisch besessener Objekte. So eine Kollektion ist immerhin spannender als ein Briefmarken-Album. Laut der Warrens wurde Annabelle einer Krankenschwester von deren Mutter zum 28. Geburtstag geschenkt. Das ist schon mal bizarr - warumt schenkt jemand einer Erwachsenen eine rassistisch vorbelastetes Puppen-Plüschdings zum Jahrestag?  Das kann nichts Gutes verheißen. Und bald bemerkten die Beschenkte und ihre Mitbewohnerin seltsame Vorgänge.

Das Spielzeug fand sich in veränderter Position, ohne dass sie jemand bewusst bewegt hatte, und gekrakelte Notizen mit Aufschriften wie „Helft mir“ lagen in der Wohnung. Als rational denkende Menschen taten die beiden das Nahliegende: Sie bestellten ein spiritistisches Medium. Selbiges erklärte, die Puppe sei besessen vom Geist eines kleinen Mädchens namens Annabelle Higgins. Scheinbar war Annabelle Higgins ein ziemlich fieses Kind, das nach seinem Tod nun richtig ausrastete. Also verdonnerten die Besitzerinnen Annabelle zu unbefristetem Hausarrest im Occult Museum der Warrens, wo die Puppe bis heute weilt. Es soll also bitte niemand behaupten, die Warrens hätten eine x-beliebige Raggedy Ann im nächsten Discounter gekauft und sich dazu eine passende Story ausgedacht.

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