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Echt unheimlich: Die wahren Begebenheiten hinter 12 Horrorfilmen

von Lida Bach

Los geht es stilvoll mit drei Klassikern. Wes Cravens  Kulturen Kannibalen-Horror und die beiden ihm als Ideenlieferant dienenden Serienmord-Klassiker. Deren erster ist Alexander „Sawney“ Beane, der in Edinburgh zur urbanen Legende wurde. Im 16. Jahrhundert hauste Beane mit seiner Gemahlin Black Agnes Douglas in einem Unterschlupf nahe Girvan und Ballantrae, einer Gegend, die bald für das Verschwinden von Durchreisenden berüchtigt wurde. Mit seinen zahlreichen Kindern und Dutzenden Inzest-Enkelkindern machte das Paar nachts Jagd auf Reisende, die sie ermordeten, ausraubten und verzehrten. Reste wurden in Fässern eingepökelt. Man will schließlich was Feines im Haus haben, wenn überraschend Besuch kommt. 

Wie der von James VI. ausgesandte Trupp, der die Beane Family aufs Schafott brachte. Zwar wurden die Ereignisse über die Jahrhunderte mit reißerischen Details ausgeschmückt - schaurige Sensationsstorys waren schon immer populär - , aber ein wahrer Kern der Sage wird angenommen. Die Beane-Bande ist euch zu apokryph? Dann gibt es hier den zweiten kreativen Push für Cravens Hillbilly Horror um Papa Jupiters Kannibalen-Klan , diesmal verbürgt: die Bender Family. Von der zeitgenössischen Presse erst Bloody Benders und schließlich auf den Band-würdigen Namen Hell Benders getauft, mordeten sie von Mai 1871 bis Dezember 1872  ebenfalls Reisende. 

Trips führten damals augenscheinlich direkt ins Jenseits - besonders oft, wenn sie durch Labette, Kansas, verliefen.  Dort hatte die vierköpfige Sippe ein Rasthaus, wo Durchziehende Proviant erwerben, speisen und die Nacht verbringen konnten. Ma Elvira „She-devil“ Bender und Pa Bender werden in zeitgenössischen Berichten als ziemlich unangenehme Zeitgenossen beschrieben und ihr erwachsener Sohn John Jr. hatte die Joker-like Angewohnheit, aus dem Nichts heraus zu lachen. Tochter Kate hingegen war hübsch und charmant, was Alleinreisenden zum Verhängnis wurde. Nachdem sich konkrete Verdächtigungen erhärteten, flüchtete die Familie, über deren Mitglieder ihr online zahlreiche phantasievolle Beschreibungen findet. In ihrer Hütte fanden sich blutgetränkte Utensilien und darunter über ein Dutzend Leichen, von denen einige zu Fleischwaren verarbeitet und offenbar den Reisenden verkauft bzw. serviert wurden. Die Hell Benders wurden nie gefasst und kehrten womöglich zurück in ihre Heimat; nach ihren Akzenten zu urteilen Deutschland.


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