Mit seinem Musiklabel Empire hat der Geschäftsführer Lucious Lyon den Musikmarkt fest im Griff. Er selbst ist ein begnadeter Künstler, aber zugleich auch ein knallharter Geschäftsmann! Doch seine heile Welt bekommt einen Riss, als er erfährt, dass er schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Die Uhr tickt und Lucious oberstes Bestreben ist es von nun an einen Nachfolger aufzubauen. Seine drei Söhne, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind dafür aus verschiedenen Gründen derzeit noch nicht bereit, doch Lucious ist fest entschlossen einen von ihnen zum neuen König von Empire Entertainment zu machen. Möge das Spiel um den Thron beginnen.
Mit "Empire" kreierten Lee Daniels ("Precious", "The Butler") und Danny Strong eine neue Serie, die in den USA schnell zum großen Hit avancierte. In Deutschland blieb der Erfolg aus, wie so oft bei amerikanischen Erfolgsserien, die inmitten unserer armseligen TV-Landschaft nur selten Fuß fassen können. Und so verfolgten nur wenige Zuschauer hierzulande das groß umworbene Musik-Drama auf Pro7. Für all jene, an denen die Serie bisher vorbei ging, möchten wir nun einen Blick auf "Empire" werfen, zumal schon diesen Monat die zweite Staffel in den USA anläuft und die erste Staffel demnächst in Deutschland im Handel zu erwerben ist.
Macht, Gier, Ruhm, Fame: "Empire" mag zwar im Herzen eine Familiengeschichte sein, doch Liebe, Wohlwollen oder Zusammenhalt findet man hier vergebens. In der Welt der Reichen und Schönen gönnt sich eben niemand etwas. Zumindest ist das die Welt, wie sie in "Empire" dargestellt wird. Wir lernen zunächst alle Charaktere kennen, die teilweise etwas überzeichnet und extrem rüberkommen mit all den Macken oder Lastern, die auf ihren Schultern lasten. Das mag im ersten Moment fast schon ein wenig abschreckend auf den Zuschauer wirken, schnell aber entsteht eine Bindung zum gut aufgelegten Hauptcast der letztendlich auch der treibende Motor hinter "Empire" sein wird und zum weiterschauen motiviert. Denn dieser ist nicht nur prominent besetzt, sondern besitzt hinter der schrillen Hülle genügend Charme und interessante Züge, die die Neugier wecken.
Zum Ende hin schlägt "Empire" auch einen deutlich düsteren Ton an, wird zunehmend schmutziger, zieht das Tempo ordentlich hoch und verfällt auch nur noch seltener in seine Trashecke, so dass die Staffel mit einem gelungenen Finale endet, das Lust auf mehr macht. Und mehr gibt es bereits bald zu sehen, Staffel 2 läuft, zumindest in den USA, schon ab dem 23. September auf Fox und ist mit seinen 18 Folgen, gegenüber den 12 aus Staffel 1, um stolze 6 Episoden erweitert worden. In unserer heutigen Zeit, in der Serien einen Standard von nur noch rund 10 Folgen pro Staffel pflegen, weil die Sender dahinter kein Risiko mehr eingehen wollen, ein sehr mutiger Schritt und zugleich ein Zeichen von starker Zuversicht, dass auch Staffel 2 die Zuschauermassen begeistern wird.Und damit es auch in Deutschland klappt, soll angeblich Schlagerqueen Helene Fischer einen Gastauftritt erhalten. Ob an dem Gerücht etwas dran ist und ob dieser gruselige Einfall tatsächlich fruchtet, erfahren wir schon bald.
Fazit: "Empire" schafft es auf kuriose Weise, trotz alberner trashiger Einschübe und einer ordentlichen dramaturgischer Flutüberreizung, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Zu verdanken ist es unter anderem dem interessanten Cast, der stets weckenden Neugier auf Antworten sowie der starken Musik, welche hier im Mittelpunkt steht. Für Staffel 2 darf man sich dennoch wünschen, dass die Serie wieder etwas mehr Boden unter den Füßen gewinnt. Nichtsdestotrotz darf man nach dem gelungenen Finale schon gespannt darauf sein wie es in der Schlammschlacht um das Vermächtnis von Empire weitergeht.