Da John Cusack ja gern etwas abgehalftert rüberkommt, ist ihm die Rolle des Emerson Kent in THE NUMBERS STATION wie auf den Leib geschneidert. Nachdem ein Einsatz des CIA-Agenten in die Hose ging, wird Kent aufgrund psychischer Probleme strafversetzt. Sein neuer Auftrag: In einer abgelegenen und streng geheimen Sendestation soll er Funkerin Katherine beschützen. Tagein, tagaus sitzt diese dort am Mikrofon und liefert auf einem anonymen Kanal Codes an Agenten aus aller Welt. Der Inhalt der Zahlenreihen ist streng geheim, nicht zurückzuverfolgen und brandgefährlich. Dennoch klingt der isolierte Job erst mal nicht, als wäre er einer der spannendsten beim Geheimdienst. Dies ändert sich allerdings schlagartig, als die Station plötzlich angegriffen wird und 15 unautorisierte Befehle in den Äther gesendet werden. Schwer zu sagen, was sympathischer ist: die Tatsache, dass die wertvollen Nachrichtenübermittler der CIA ausschließlich weiblich und hübsch sein dürfen oder dass John Cusack zur Sicherheit immer noch eine Kugel extra in seine Widersacher ballert? Egal, das Gesamtkonzept funktioniert hervorragend. Der raue Spion entwickelt angesichts der Belagerung ungeahnt gefühlvolle Schutzinstinkte und die blauäugige Katherine avanciert zur Heldin. Unter der Regie des Dänen Kasper Barfoed mischen sich die Attacken der Eindringlinge mit den Wirren um die verschollenen Codes und dem Setting des beengten Bunkers zu schönster Paranoia mit gutem Actiongehalt.