Guillermo ist zwar immer ein bisschen müde, dafür aber Surfer, Model und „irgendwas mit Marketing“-Student. Ein ganz normaler, cooler Typ eben. Doch als ihm im Haus seiner Eltern ein dunkles Geheimnis wortwörtlich vor die Füße fällt, verliert der sonst so ausgeglichene junge Mann die Fassung. Auf einem alten Fotofilm entdeckt er gemeinsam mit seinem kleinen Nerd-Bruder Hinweise für ein grausames Verbrechen. Kann er durch die Bilder unter Umständen aufklären, warum sein ehemals bester Freund seit Jahren verschwunden ist? Eine Fotografie herausgeschnittener Organe scheint einen glücklichen Ausgang der Ermittlungen vorab zu verneinen.
THREE-60 verzichtet konsequent auf Blut und Totschlag, um seiner sympathischen Darsteller-Clique akribisch bei den Recherchen zu folgen. Diese führen im Laufe der Handlung zu den Reichen und Mächtigen (aber gewiss nicht Schönen) der Stadt. Unter denen befindet sich übrigens auch Charlie Chaplins Tochter Geraldine mit teuflischen Plänen. Die Themen sind dabei grausame Kost, welche Regisseur Alejandro Ezcurdia aber durch lockeren Humor und ästhetische Bilder verdaulich macht. Apropos attraktive Bilder: Sara Sálamo bewirbt sich mit THREE-60 hochambitioniert als „Miss Eye-Candy“ des aktuellen Festivaljahrgangs. Es wird weniger geschockt, sondern vielmehr geknobelt und hinterfragt – zum Beispiel die Moral der Protagonisten im letzten Akt. Nach kruden Enthüllungen und schweißtreibendem Thrill schließt sich der titelgebende Kreis in einer unvorhersehbaren Verzweiflungstat.