Die junge Anna entdeckt nach einer durchfeierten Nacht eine neue Applikation auf ihrem Handy. Während das Programm zu Beginn noch clevere Antworten im Uni-Hörsaal zu Tage bringt, scheint es jedoch peu à peu ein Eigenleben zu entwickeln, das für Anna und ihr Umfeld für weitreichende Konsequenzen sorgt. Ist die „IRIS“ getaufte App gar bewusst auf ihr Leben kalibriert?
Die niederländische Produktion begibt sich hier auf ein absolut innovatives Terrain: Als „Second Screen Movie“ kombiniert APP bewährte Prämissen eines Thrillers mit den Möglichkeiten des allgegenwärtigen Smartphones. Wenngleich APP im Sinne aller Nostalgiker auch hervorragend ohne zweiten Bildschirm funktioniert, bietet er den Besitzern eines Smartphones abwechslungsreiche Perspektivenwechsel an. Nachdem die App vor dem Kinobesuch geladen und bei Filmstart aktiviert wird, entwickelt „IRIS“ nicht nur auf der Leinwand ihr ganz eigenes Treiben. Regisseur Bobby Boermans nutzt das erweiterte Format für aufreibend zweigleisige Kamerawinkel oder wertvolle Informationen zur Handlung – wie etwa die im Film geschriebenen Kurznachrichten. Das visionäre Konzept macht Kino so zum spielerischen Event und könnte sich durchaus als zukunftsweisend entpuppen. Doch APP konzentriert sich nicht allein auf seine Innovation: Die Geschichte um den technologischen Terror wird mit einer Prise FINAL DESTINATION gemischt und lässt den Atem ohnehin stocken. Die passende App zum Film gibt es gratis, für iOS unter dem Namen „App de Film“ und für Android unter „App the Movie“. Sie funktioniert dann selbstredend auch ohne Internetverbindung sowie im Flugzeugmodus.