Davon träumen wir doch alle: Ein bisschen Kohle zusammenkratzen, die Kamera schnappen und auf Anhieb einen Indie-Hit drehen. Regie-Talent Jeremy Gardner hat genau diese Nummer durchgezogen und einen denkwürdigen Erstling hingelegt. Was THE BATTERY dabei aus seinem Mini-Budget herausholt, ist schlichtweg überwältigend. Im Überbau geht es um eine Zombie-Apokalypse, im Kern um zwei der letzten Überlebenden. Ben (Gardner) und Mickey (Adam Cronheim) waren vor dem Untergang der Menschheit zwar beide Baseballspieler, aber niemals echte Freunde. Ziellos schlagen sich die beiden nun durch die Wälder, erwehren sich überraschender Attacken und hadern mit den Eigenarten des jeweils anderen. Während Ben zum rauen Realisten geworden ist, hat sich Mickey eine hoffnungslos romantische Ader bewahrt. THE BATTERY sieht für seine finanziellen Verhältnisse unverschämt professionell aus, beeindruckt aber primär durch sein filigran austariertes Darstellerduo. Die Wortgefechte zwischen Ben und Mickey sorgen zwar auch für lautstarkes Gelächter, umso öfter aber für glaubwürdige Dramatik angesichts purer Verzweiflung. Diese ist in den letzten Minuten nahezu physisch greifbar und treibt Protagonisten und Zuschauer gleichermaßen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Zuvor gibt es lässige Kills, riesige Teddybären, einen anrührenden Soundtrack und einige aberwitzig-groteske Situationen. Denn die guten Manieren darf man während der Apokalypse schon mal aus den Augen verlieren – den Buddy an seiner Seite allerdings nicht!