7. Gefährten (2011)
Pferde sind süß. Okay. Krieg ist grausam. Ebenfalls okay. Steven Spielberg mag Pferde und findet Krieg grausam. Warum auch nicht. Dass er aber deswegen gleich diesen langatmigen Schmu inszenieren musste, der ein Pferdeleben über das eines Soldaten, also eines Menschen, stellt, ist blanker Horror. „Gefährten“ ist grenzdebiler, verblödende Kitschkacke. Spielbergs miesester Film von allen, ja noch lausiger als „Indiana Jones und das Königreich der computeranimierten Aliens, die niemand sehen und haben wollte“. Wie hier der Krieg verteufelt, aber zeitgleich das Leben eines trabenden Sauerbratens über wahre Courage (Pazifismus) und vor allem Humanismus gehievt wird, ist so unangenehm, treudoof verblendet und widerwärtig, dass es wohl schöner ist, sich selbst mit der Reiterpeitsche ein paar Striemen auf dem Rücken zu zufügen. Wenn man’s selber nicht schafft, kann man ja einen Freund fragen. Wärst du bitte so nett, Souli? Wenn es soweit kommt, kann man nicht anders, als von einem Horrorfilm reden. Von einem sehr schlechten.
6. Frontier(s) (2007)
Ein Film, der sich auf die großen Krawalle und Ausschreitungen der Pariser Banilieues von 2007 bezieht. Das kann entweder als politische und gesellschaftliche Aussage gedeutet werden oder ganz einfach als misslungenen Versuch die im Film präsentierten Gräueltaten als hirnallergische Parabel zu tarnen. Xavier Gens („Hitman“) Nonsens ist seelenloses Gemetzel. Ein peinlicher Versuch die Ebene der gezeigten Gewalt immer wieder noch etwas mehr zu erhöhen. Ein Werk um die Gewaltgeilheit zu befriedigen ohne einen Konsens zu finden. Die reinste Wichsvorlage für Sadisten sowie Masochisten. Dass dafür (damalige) soziale Aktualität missbraucht wurde, nur um eine nach Blödheit miefende Rechtfertigung für das Machwerk zu erhalten, überschreitet klar das Maß der ertragbaren Dummheit und Dreistigkeit. Für so einen (nicht mal sonders spannenden) Film haben die Männer und Frauen der Pariser Banilieues bestimmt nicht demonstriert und randaliert. Wenn doch hat nicht nur Frankreich ein Problem.
5. Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (2006)
In Sachen Gewalt ist „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ wohl einer der brutalsten Filme der Reihe. Nur Gewalt ist eben nicht gleich Atmosphäre und Spannung. Das Prequel von Regisseur Jonathan Liebesman („Teenage Mutant Ninja Turtles“), der wohl selbst in 20 Jahren keine individuelle inszenatorische Handschrift hinbekommen wird, ist nicht mehr als eine lieblose Metzelei nach Schema F der Marke zeigt her das Fleisch, die Gedärme und die Knochen inklusive Hautfetzen. Schade, dass vom Original Film nicht mehr übrig geblieben ist außer der Legende von Leatherface und seiner Kettensäge, das Pseudonym für blutig- brutalen Redneck-Horror ohne einen qualitativen Funken.
4. Lost Place (2013)
Hört, hört, der deutsche Horrorfilm lebt! Formal amerikanisiert und penetrant auf Hochglanz geprellt, geschrieben von zwei offensichtlich lobotomisierten Urang-Utans und gespielt von vier knitterfreien Turnbeuteln (Schauspieler?), die wohl leider mal für einen Tag Freigang von der Baumschule bekommen haben. So agieren sie jedenfalls. Zur Erholung dieses filmischen Restpostens lokaler Genre-Antikultur, werde ich jetzt auch mein Zelt packen und Urlaub auf dem Campingplatz Felsenland machen. Der liegt idyllisch inmitten eines verstrahlten Militärgebietes (!) und als Verpflegung gibt es Powerade und Haschkekse (Beides Gratis!), während der böse polternde Funkturm (Der elektromagnetische Michael Myers der Oberpfalz) im Mondscheine leise Spinnen kotzt. Romantisch, besonders in 3D
3. Seed (2007)
Achtung, dieser Horrorfilm ist ein nihilistisches Manifest! Und es lautet: Menschen sind böse, schlecht und ganz einfach richtig scheiße. Damit diese argumentativ unwiderlegbare Aussage von Beginn an klar ist, werden zu Anfang echte Szenen gezeigt, wie Arschlochmenschen Hunde foltern. Deswegen müssen wir uns nicht wundern, wenn ein Hüne mit Jutesack-Maske nach seiner misslungenen Hinrichtung fleißig dafür sorgt, dass die Übervölkerung aufhört. Dabei schlägt er auch gerne gefesselten Frauen minutenlang mit einem Hammer auf den Kopf, bis nur das zu sehen ist, was dieser Film nicht besitzt: ein Hirn. Aber okay, der Killer Max Seed ist halt böse, weil wir… ach was, die Welt ist einfach böse! Basta!!! Als Beweisstück A und B kann Uwe Bolls „Seed“ gewertet werden, sowie die Tatsache, dass Charakterdarsteller Ralf Möller (na, wo hat sich die linkische Ironie jetzt versteckt) hier als Gefängnisdirektor zu sehen ist.
2. The Tourist (2010)
Welcher Film wird gesucht? Remake eines bereits nicht sonderlich guten franz. Thrillers? „The Tourist“. Ein so edel wie lieblos abgefilmte Geschichte? „The Tourist“. Zwei Stars, die so agieren als würden sie in einer Komödie spielen? „The Tourist“. Ein Regisseur der Eleganz mit Narkolepsie verwechselt? „The Tourist“. Der zwanghafte Versuch so zu sein wie Hitchcock? „The Tourist“. Eine Hauptdarstellerin die alles versucht um ihr Image als Femme Fatale wiederzubeleben und dabei die Ausstrahlung eines Telefonbuchs generiert? „The Tourist“. Ein Hauptdarsteller der wohl hier nur mitgemacht hat, weil er schon immer mal nach Venedig wollte? „The Tourist“. Vorhersehbar wie Milch die in der Sonne steht? „The Tourist“. Kräht der Hahn draußen auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist? „The Tourist“. Eine große Verschwendung von Zeit, Geld und großen Namen? „Cop Out“. … Ja schon, aber trotzdem die falsche Antwort. Richtig wäre „The Tourist“. Leider verloren, sonst hätten sie den Bildband: „Florian Henckel von Donnersmarck hält seinen Oscar in die Kamera“ gewonnen. Sie hätten alle 432.478 Bilder in bester Auflösung, zusammengefasst bekommen. Schade und ja, dieser Film ist echter Horror.