Bildnachweis: © Fox | A Good Day To Die Hard

Happy Birthday, Bruce Willis - Seine 5 besten Filme

von Sebastian Groß

Happy Birthday, Bruce Willis. Der in Idar-Oberstein geborene Kopfhaarverweigerer wird heute stolze 60 Jahre alt. In den letzten Jahren sah man ihn neben seinen typischen Kinoauftritten oft auch in schnellschüssigen Direct-to-DVD-Produktionen wie „The Prince“. Keine Sorge, solche Filme findet ihr in dieser Liste nicht. Hier stellen euch souli und stu die für sie 5 besten Willis-Filme vor. Also rein ins Unterhemd, weg mit den Haaren und los geht’s.

#5: DER TOD STEHT IHR GUT

Handlung: Für seine Lieblingsschauspielerin Madeline Ashton verlässt der Schönheitschirurg Ernest Menville seine Verlobte Helen. Nach Jahren der Depression kehrt Helen jedoch zurück, und aus der grauen Maus ist eine wunderschöne Frau geworden. Madeline, derweil am Tiefpunkt in ihrer Ehe mit Ernest angekommen, lässt dies nicht auf sich sitzen und sucht nach einer Methode eines kompletten Makeovers. Da gerät sie an die Magierin Lisle, die ihr neben der Unsterblichkeit auch noch ein jugendliches Aussehen verspricht...

Darum in der Liste: Bruce Willis ist jetzt 60, doch bereits 1992, als seine Karriere endgültig den Höhepunkt erreichte, den er lange Zeit auch halten konnte, spielte er in Robert Zemeckis effektreicher Schönheitswahnfarce einen alten Mann, den Doktor Ernest Menville, der sich vom gefragten Schönheitschirurgen zum Kosmetiker für Leichen heruntergewirtschaftet hat, bis er sich plötzlich in den Fängen zweier Untoter Zicken (grandios: Meryl Streep und Goldie Hawn) befindet. Zwar ruht sich „Der Tod steht ihr gut“ etwas zu sehr auf dem ewig gleich Gag aus, doch die Pointen besitzen Feuer, werden gelungen inszeniert und letztlich gelingt es dem Cast über die Flut der  (damals wirklich umwerfenden) Spezial Effekte, dank blendender Spielfreude, zu triumphieren. Solche Komödien sind leider eine Seltenheit geworden und auch Bruce Willis täte solch eine Rolle auch mal wieder gut.


#4 THE SIXTH SENSE

Handlung: Der Kinderpsychologe Dr. Malcolm Crowe feiert mit seiner Frau eine für ihn bedeutsame Auszeichnung. An diesem Abend wird er von Vincent Grey überrascht, einem ehemaligen Patienten, dem Crowe nicht helfen konnte. Sichtlich verzweifelt schießt er auf Dr. Crowe und begeht daraufhin Selbstmord. Im darauf folgenden Jahr betreut Dr. Crowe den neunjährigen Cole. Er erinnert ihn an seinen früheren Patienten Grey. Der Junge scheint von großen Ängsten geplagt, die er niemandem anvertraut. Von seinen Klassenkameraden wird er mit „Psycho“ angesprochen und gemieden. Sogar sein Lehrer bezeichnet ihn nach einem Streit so. Coles Mutter ist verzweifelt, und Dr. Crowe scheint dem Jungen nicht helfen zu können. Nach und nach gewinnt er schließlich das Vertrauen des Jungen; Cole verrät ihm sein Geheimnis: „Ich sehe tote Menschen. Die sind wütend. Die wissen nicht, dass sie tot sind.“ Zunächst glaubt Dr. Crowe ihm nicht.

Darum in der Liste: Beeindruckend ist M. Night Shyamalans ungeheures Gespür für Atmosphäre und obwohl „The Sixth Sense“ erst seine zweite Arbeit darstellte, ist sie formal so durchkomponiert, dass man durchaus annehmen könnte, ein Meister der alten Schule hätte hier wieder die Zügel in die Hand genommen. Warum es in „The Sixth Sense“ wirklich dreht, wird erst im Laufe der Zeit wirklich sichtbar, denn wo der verstörte, introvertierte Cole in den Fokus gerückt wird, dient seine Figur hingegen nach und nach als Projektionsfläche des Themenspektrums: Spirituelle, philosophische und auch zutiefst menschliche Aspekte gehen einher mit transzendenten Erfahrungen, mit dem, was wir fühlen, was uns um Erfahrungen reicher macht, wir aber rational unmöglich in Worte fassen können. So etwas hatte man von Willis nicht erwartet. Doch der Actionstar bewies hier nicht nur das richtige Gespür für seine Rolle, sondern füllt diese auch überzeugend aus.


#3 TWELVE MONKEYS

Handlung: Das Jahr 2035: Die Erdoberfläche ist entvölkert, seit eine Virenepidemie die Menschheit 1996 fast gänzlich vernichtet hat. Die wenigen Überlebenden existieren in einem Unterwelt-System. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben schickt man den Sträfling Cole als Zeitboten ins Jahr der Katastrophe zurück, um den Ursprung der Apokalypse herauszufinden. Versehentlich gerät er zunächst ins Jahr 1990 und in eine Irrenanstalt. Dort warnt ihn der verwirrte Jeffrey vor den "12 Monkeys". Haben sie mit den Viren zu tun? Endlich im Jahr 1996, spürt Cole mit der Psychiaterin Kathryn diese Vereinigung auf und macht eine verblüffende Entdeckung...

Darum in der Liste: Das Setting, die Ausstattungen und die Kulissen sind in einem Film von Terry Gilliam immer wunderbar, einfach weil er so viel Herzblut in die nebensächlich erscheinenden Details legen, die man bei jeder neuen Sichtung entdecken kann und dadurch vielleicht auch einen neuen Hinweis für die Story selbst bekommt. Die Optik selbst lässt sich als blass-kühl bezeichnen, was nicht heißen soll, dass der Film farblos erscheint, sondern das die Atmosphäre, sowohl Gegenwart als auch Zukunft, in unterschwelliger bis klarer Kälte aufgezeigt wird. Ein großes Lob muss auch das Drehbuch von David Webb Peoples und Janet Peoples bekommen, welches sich durch Intelligenz und Vielfalt auszeichnet und die Geschichte in ihrer Komplexität nie aus den Ruder laufen lässt, sondern klar zusammenführt. Interessant ist auch die Besetzung der Hauptfigur James Cole durch Actionstar Bruce Willis, der hier zeigt, dass er auch anspruchsvollen Rollen ohne Probleme gewachsen ist und seine beste Karriereleistung abliefert.


#2 PULP FICTION

Handlung: 24 Stunden in Los Angeles. Der ganz normale Gangsteralltag. Die Auftragskiller Vincent Vega und Jules Winnfield müssen eine ungewollte Leiche beseitigen, das Pärchen Pumpkin und Honey Bunny rauben ein Restaurant aus und Boxer Butch muss nach einem geplatzten Deal schnell die Stadt verlassen. In drei geschickt miteinander verwobenen Episoden wird die Geschichte von einem Dutzend Kriminellen erzählt, deren Wege sich wie zufällig kreuzen.

Darum in der Liste: Es gibt wohl keinen anderen Film, der so häufig auf cineastischen Bestenlisten auftaucht wie Tarantinos kultisch verehrter zweiter Spielfilm. „Pulp Fiction“ kam gewaltig, suchte sich einen schönen Thron in der Popkultur und sah von dort aus zu, wie diverse Epigone mal erfolgreich („Bube, Dame, König GrAs“, „Bang Boom Bang“) mal mehr schlecht als recht („Thursday“, „Kaliber Deluxe“) versuchten sich als Kultfilm ähnlicher Couleur zu profilieren. Vom Thron gestoßen wurde er bis heute nicht und so ziemlich alle Angriffe auf seinen Herrschersitz gingen, ohne größere Blessuren hinterlassen zu haben, an ihm vorbei. „Pulp Fiction“ ist ein, mal nonchalantes und mal drastisches, Vergnügen. Wunderbare, oft genug sinn- und ziellose Diskussionen werden genauso treffsicher abgefeuert wie überspitzte Gewalteruptionen, leichtfüßige Ikonisierungen, die richtige Dosis Vulgarität und teils perfide Situationskomik. Daraus entstehen umwerfend komponierte Szenen, jede für sich bereits mit einem enorm hohen Unterhaltungswert ausgestattet, alle zusammen genommen sind schlicht unschlagbar. Die Liebe zum Schund, hat hier ein Denkmal erhalten und Bruce Willis als Boxer Butch bringt wie all die anderen Stars die richtige Würze.


#1 STIRB LANGSAM

Handlung: Der Polizist John McClane hat sich vorgenommen, die Weihnachtstage bei seiner Frau Holly und den Kindern in Los Angeles zu verbringen. Aufgrund Hollys Entscheidung, auf der beruflichen Karriereleiter nach oben zu steigen und dem damit einhergehenden Umzug von New York nach Los Angeles lebten sich die beiden nach und nach auseinander, denn John selber blieb seines Jobs wegen in New York. Doch er will seiner Frau, die er immer noch liebt, beweisen, dass er auch für Überraschungen gut ist. So platzt er in die Weihnachtsfeier der Firma, die im Nakatomi Plaza, einem noch nicht komplett fertig gestellten Bürogebäude stattfindet. Außer den Feiernden befindet sich niemand mehr in dem Gebäude. Hollys Freude über Johns gelungene Überraschung währt am Fest der Liebe jedoch nicht lange, denn wie aus heiterem Himmel stürmen plötzlich bewaffnete Gangster und nehmen die Anwesenden als Geiseln. Einzig McClane gelingt es, sich zu verstecken. Im besetzten Riesen-Komplex auf sich allein gestellt, beginnt er mit einer riskanten und gefährlichen Ein-Mann-Rettungsaktion.

Darum in der Liste:Stirb Langsam“ ist nicht nur der Actionfilm, der Bruce Willis als Kinostar etablierte und es war auch nicht nur der Actionfilm der die Thematik „Ein Guter gegen dutzende Bösen“ zum Erfolgsmodell für’s Genre aufstellte, nein, „Stirb Langsam“ war und ist einfach DER Actionfilm. Den Machern gelang neben großer Empathie für den Helden auch noch der Kunstgriff, dass die Story spannend blieb. Die meisten Actionfilme, sein sie noch so unterhaltsam, versagen oft im Spannungsaufbau. Nicht so der erste und beste „Die Hard“. Um diese simple aber effektive Spannung zu erzeugen und konstant aufrecht zu erhalten schraubt Regisseur John McTiernan immer wieder mit zynischer Lust am Radau an der Gewaltspirale und lässt den Helden fast schon martyrerisch Aktionen überstehen.  Es gäbe gewiss kreativere und bessere Arten einen Text zu diesem Klassiker zu beenden, aber Sorry das muss jetzt sein: Yipee-ka-yay Schweinebacke.


Wie würde denn eure Top5 aussehen?

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.