Derzeit ist das Blockbusterkino dermaßen omnipräsent, dass man schon fast von einem Overkill sprechen könnte und Hollywood besteht mittlerweile aus einem so großen Franchise-Gerüst, dass es an die Unmöglichkeit grenzt, sich diesem entgegenzusetzen. Das Kino perse ist keine Ausnahme, selbst beim zappen durch den konventionellen Fernsehabend stößt man entweder auf die Lachspur von The Big Bang Theory, "Das perfekte Promi Dinner" oder auf eine 08/15-Agenten-Blöderei mit Katherine Heigl in der Hauptrolle. Nur »Arte« bringt noch Qualität in den Sonntagabend. Die Ausnahmen häufen sich nicht und selbst wenn ein gutes Machwerk nach dem Höher-Schneller-Weiter-Prinzip als Blockbuster auf der Leinwand zu sehen ist (Aktuell ist es Mad Max: Fury Road), bleibt das Kino durch Wohlfühlfilmchen oder nihilistische Actionkracher parasiert.
Eine Polemik, die zum Zerfall des Qualitätskinos beitragt, ist die Herausarbeitung jeglichen Minimal-Konsens, um ihn letztendlich zu einem opulenten Werk zu konstruieren, obwohl er eigentlich nonsense ist. Nach diesem Prinzip entstehen die gewöhnlichen Adam Sandler-Klamotten, dessen Plot ein Grundschüler hämsisch-grinsend in der großen Pause auf der Schultoilette auf ein Stück Klopapier hätte schreiben können; oder Fluch der Karibik, dessen Ursprungsidee auf einer Disneyworld-Attraktion basiert. Hauptsache ein Kapital fließt, denn dann braucht die Idee keine Cleverness mehr.
Das gegenwärtige Hollywood lässt sich gut mit dem Film Einfach zu haben vergleichen. In diesem Werk erklärt sich Emma Stone freiwillig zum Schulflittchen und gibt vor mit vielen Männern zu schlafen; plus »Der scharlachrote Buchstabe« und einer lästernden High-School, statt einer puritanischen Gemeinde im 17. Jahrhundert. Ich lästere zurzeit über Hollywood und dessen Dreck-für-Kapital-Fetisch. Der Nonsense beläuft sich bis zur absoluten Sinnlosigkeit und vorallem immer weiter in den Franchise: Hangover - Part III, ein Werk, das absolut NICHTS mit seiner Grundidee zu tun hat und nur gedreht wurde, um die Reihe auf Triologiegröße zu bringen; genauso wie zuletzt Taken 3, der die Ideen der letzten zwei Filme quasi banal wiederholt. Hollywood ist momentan nichts weiter als ein Easy A, was sich schnellstmöglich ändern sollte.