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Locarno Film Festival 2025

von Lida Bach

Glühende Sonne scheint unerbittlich auf eine emotional erkaltete Gesellschaft in Jacqueline Zünds (Where We Belong) erster Spielfilm-Arbeit nach einer Reihe markanter dokumentarischer Werke. Deren Einfluss ist unübersehbar in den beobachten enden Kameraeinstellungen und einer reduzierten Handlung, die Hintergründe im Vagen lässt und die seelischen Zustände ihrer Figuren oft nur andeutet. Dieser Verzicht auf plakative Exposition und direkte Erklärungen verleiht ihrem dystopischen Drama ein Air metaphorischer Mystik. Doch die Unbestimmtheit erodiert auch das psychologische Fundament einer Handlung, die sich mehr mit Zuständen befasst als Entwicklungen. 

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