Wer liebt hier wen?
Alex und Marcus lieben sich und wo Liebe herrscht, existiert auch Schmerz. Auf einer wilden Party erlebt Alex das Bittere: Ihr Geliebter, Marcus, taucht lieber in einen Strudel aus Drogen, Alkohol und flüchtigen Tête-à-Têtes ab. Getrieben von Enttäuschung beschließt Alex, die Flucht zu ergreifen und ein Taxi nach Hause zu nehmen. Doch der Weg zurück ins Vertraute wird zur Hölle, als sie in einer Fußgängerunterführung auf einen brutalen Gewalttäter trifft - ein Konflikt eskaliert, der Alex in eine unvorstellbare Tragödie stürzt: Vergewaltigung und Koma. In der Dunkelheit der Nacht beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, als Marcus und Alex' Ex-Freund aufbrechen, um den Täter zu finden. Doch was sie entdecken, ist eine schmerzhafte Wahrheit: Gewalt gebiert nur mehr Gewalt, und die Spirale der Rache droht, alles zu verschlingen.
Warum GoodGuyMikasch Irreversibel empfiehlt:
Ob man den Film nun empfehlen kann, ist nicht so einfach zu beantworten. Zweifelsohne hat er seine Schauwerte, die Gaspar Noé durch seine gekonnte Inszenierung vermittelt. Alleine der Fakt, dass der Streifen rückwärts läuft und die Dramaturgie somit eine völlig andere Art von Sogkraft entwickelt, macht den Film einzigartig. Nicht zuletzt ist der Anteil an grafischer Gewalt und die explizite Darstellung der Vergewaltigung eine der eindringlichsten und schmerzhaftesten Sequenzen, die man im Kino gesehen haben dürfte. Vincent Cassel und Monica Bellucci, die damals im realen Leben ebenfalls ein Paar waren, liefern hierbei ihr Möglichstes, um die Grausamkeit des Skandal-Thrillers greifbar zu machen.
Nichts für schwache Nerven und für die, die es mögen vermutlich eines der Highlights der damaligen New French Extremity Welle.
Wertung:
Funfaktor: 0/5
Spaß macht hier gar nichts! Höchstens vielleicht den Film im Nachgang nochmals linear zu schauen, dank des 2020 erschienenen Straight-Cut. Kleiner Spoiler, angenehmer wird er dadurch nicht.
HerzSchmerz-Ometer: 💔💔💔💔💔 5/5
Hier gibt es die volle Punktzahl, denn vergleichbar härteres hat man selten gesehen. Und damit ist nicht zwingend die grafische Gewalt gemeint, auch emotional wird hier einiges abverlangt.
Da-bleibe-ich-lieber-Single-Rating: 🥴🥴🥴🥴🥴 5/5
Vermutlich will man nach dem Film am liebsten dort leben, wo es keine anderen unmittelbaren Menschen gibt…und Unterführungen.