Um das skandalöse Versagen der belgischen Polizei im Fall Dutroux drückt sich Fabrice Du Welz profaner Psycho-Krimi genauso geflissentlich herum wie um die Nachsicht des Justizapparats gegenüber dem sadistischen Serienkiller. Diese spürbare Scheu vor einer Auseinandersetzung mit dem unterschwellig dauerpräsenten Thema macht die schematische Story mehr zu einem Monument des traumatischen Tabus statt zum Bruch desselben. Konventionelle Kameraaufnahmen und schematisches Schauspiel ersticken die spärliche Spannung der konformistischen Kriminal-Chronik, die vor den Abgründen hinter belgischer Biederkeit zurückscheut.