Wie in jedem Jahr muss ich an dieser Stelle die Werbetrommel für die Family & Friends Area in Halle 11 rühren. Neben diversen Indoor Sportangeboten, erwarten einen hier etliche Arcade und Indie Games, ein Retro Museum, sowie diverse Informationsstände Rund um das Thema Videospiele. Während auf den verschiedenen Bühnen normalerweise Professoren und Industrievertreter kurze Vorträge halten, ließ es sich im Wahlkampf natürlich nicht vermeiden, dass auch die großen Parteien ihre Meinung zur Thematik und zur generellen Jugendkultur vom Stapel ließen. Man mag davon halten was man will, generell fiel die Resonanz jedoch recht positiv aus.
Eine faszinierend Zeitreise erlebt man hingegen im Angesprochenen Retro Museum, welches originale Konsolen aus verschiedenen Epochen bereitstellte und gerade beim jüngeren Publikum für große Augen sorgte. Die erste Konfrontation eines 10 Jährigen mit dem Joystick des Atari 2600, hat durchaus etwas magisches an sich. Mir persönlich brach das Herz, als ich SNES und N64 Konsolen sah. Beide waren Teil meiner Kindheit und sie nun als eine Art prähistorisches Artefakt präsentiert zu sehen, war durchaus gewöhnungsbedürftig. Nach dem kurzen Schock lautet das Fazit aber: Super Mario World und Super Smash Brothers machen auch heute noch genauso viel Spaß, wie vor 20 Jahren.
Ein weiterer Stand für den ich unbedingt Werbung machen möchte, gehört den Jungs vom Fight Club NRW. Die Jungs und Mädels treffen sich regelmäßig für größere Fighting Game Events, oder nur zum munteren miteinander zocken. Ob ihr nun blutiger Anfänger seid, oder schon etliche Stunden im Online Modus verbracht habt, wer in gemütlicher Atmosphäre seine Skills verbessern will, oder schlicht ein bisschen plaudern möchte, der ist hier genau richtig. Mefistopheles, einer der Organisatoren des Clubs, hat dann auch mal eben das Dragon Ball Fighter Z Turnier auf der Gamescom gewonnen, fetten Respekt von meiner Seite aus.
Die erschreckend schnelle Weiterentwicklung der Technik gab es hingegen in der Indie Game Area zu bestaunen. Während sich vor zwei Jahren noch kilometerlange Schlangen vor den ersten virtual Reality Brillen sammelten, konnte man dieses Jahr quasi an jedem dritten Stand in fantastische Welten abtauchen. Für mich bleibt die Technik eine netter Spielerei, aber wer weiß, wenn die Entwicklung mit gleichen Schritten vorangeht, dann erwarten uns in naher Zukunft die ersten voll immersiven Spiele mit ausgefeilter Steuerung und gigantischem Umfang.