Zum baldigen Heimkinostart von „Dead Snow 2“ haben sich Souli und Stu erneut zusammengeschlossen und die zehn spaßigsten Splatterfilme auserkoren. Da einige Regisseure ja bekanntlich recht viele Arbeiten abgeliefert haben, die innerhalb des Rahmens fallen, gilt bei dieser Liste folgende Regel: Pro Regisseur nur ein Film und bevor jetzt wieder Stimmen laut werden, nein, „Die Verurteilten“ ist nicht in der Liste. In diesem Sinne, lasst das Blut freudvoll spritzen.
10. Hobo with a Shotgun (2011)
"Hobo with a Shotgun" hätte auch gut und gerne vor 30 Jahren aus der Troma-Schmiede kommen können. Wilder, geschmackloser Exploitation-Trash mit minimaler Handlung, die nur zur Aneinanderreihung von sagenhaften Rumgesaue dient. Sichtlich bemüht, irre unterhaltsam und kurzweilig zu sein, das kann man ihm im Ansatz auch nicht absprechen. Mit langweilig hat das hier nichts zu tun. Es matscht, es spritzt und der große Rutger Hauer darf endlich mal wieder eine Hauptrolle spielen. Ein Lichtblick, auch wenn der Film ihm natürlich nicht viel abverlangt. Wenn er mit bösem Blick wilde Oneliner rauskloppt ("Ich werde in euren Kadavern schlafen heute Nacht!"), ist man als Fan schon zufrieden. Was "Hobo" eindeutig fehlt, ist zwar dieser absolut schräge Einfallsreichtum, dieser Irrwitz, der "Machete", aber z.B. auch Trashperlen wie "Toxic Avenger" und "Frankensteins Todesrennen" auszeichnet, mordsmäßig Spaß "Hobo" macht trotzdem.
9. Fist of Jesus (2012)
„South Park“-Fans wissen es längst: Jesus kann auch anders. Ja, wenn es keine Fische mehr zum Aufteilen gibt, die Weinschorle leer ist oder Zombies über die armen Bürger von Bethlehem, Genezareth oder Köln-Chorweiler herfallen, ja dann muss Jesus auch mal ein paar saftige Backpfeifen austeilen. So zu sehen in dem Kurzfilm „Fist of Jesus“, den ihr euch hier ansehen könnt). Die spanische Produktionen bietet einen herrlich schrägen Blutrausch, mitsamt tödlichen Fischwaffen und einem Jesus, der nach der Devise lebt „Wenn dich einer schlägt, halt auch die andere Wange hin und trete ihm danach den Dickdarm aus dem Arsch“. Sehr unterhaltsam, sehr spritzig, sehr unchristlich.
8. Brutal Relax (2011)
Wer kennt das nicht? Da macht man Urlaub am Strand und plötzlich tauchen aus dem Ozean irgendwelche Zombiewesen auf und zerstören die paradiesische Ruhe mit ihren Grausamkeiten. Zum Glück gibt es ja den degenerierten Obertrottel, der das Problem selbst in die Hand nimmt und den Zombies zeigt, dass man nicht nur Menschen, sondern auch ihnen auf äußerst blutige Art und Weise Schaden zufügen kann. „Brutal Relax“ ist so wunderbar blutig, daneben und bekloppt, dass es eine wahre Freude ist. Der amüsante wie brutale Kurzfilm brachte es vor ein paar Jahren zu einer recht beachtlichen Prominenz. Ähnlich wie der belgische Kurz-Splatter „Bagman“, der es leider nicht in diese Liste geschafft hat. Der ist zwar auch amüsant, ihm fehlt aber leider der Urlaubsflair von „Brutal Relax“, den ihr euch übrigens hier ansehen könnt.
7. Dead Snow 2: Red vs. Dead (2014)
Wenn sich das Arsenal an chaotischen Flachpfeifen etabliert wie positioniert hat, schließlich zieht Martin mit einer selbsternannten Drei-Kopf-Gruppe von amerikanischen Zombieschlächtern (die Spitze gegen die amerikanische Waffenpolitik darf nicht fehlen!) in den Kampf, für den er gleich mal ein Bataillon Rotarmisten erweckt, während sich die hiesige Polizei vor allem selber im Wege steht, lässt „Dead Snow 2: Red vs. Dead“ keinen Stein auf dem anderen. Der schwarze Humor ist unfassbar böse, aber so lustvoll und enthusiastisch, dass Tommy Wirkolas blutverkrustetes Schelmenstück in höchstem Maße Pläsier bereitet. Absurdität hat in „Dead Snow 2: Red vs. Dead“ endgültig die Oberhand gewonnen und eine idyllische Gemeinde am Altafjord wird zum Kriegsschauplatz erklärt, in dem Rot gegen Braun zum Massaker ganz nach dem „Höher, Schneller, Weiter“-Prinzip bitten – Der Panzer darf natürlich nicht fehlen.
6. Story of Rocky (1991)
Schwachsinn. Splatter. Ganz schlimmer Nonsens. Ein Trashfest aller erster Güte. Alleine die unzähligen Male, wenn Held Ricky mal wieder seine Fäuste ballt und seine Fingerknochen knacken lässt als würden sie aus Schutzpolsterfolie bestehen, bringt debile Laune. Die Kampfszenen, die billigen aber saftigen Bluteffekte, die Dialoge oder die Kulissen, die im Grunde aus drei Räumen bestehen die wohl von der Crew notdürftig für Locationwechsel umgeräumt werden mussten, machen aus dem Film einen echten Evergreen des schlechten Geschmacks und darüber hinaus ein freudvolles Splatterspektakel inkl. Hackfleisch-Showdown. „Story of Ricky“, so hirnrissig wie albern, aber bitte nur Ansehen in der herrlich stumpfsinnigen deutschen Synchronfassung. Die „wertet“ diesen Film nochmal ein paar Stufen auf.