Bildnachweis: © Diaphana Films

Moviebreak Monatsrückblick: April

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats:

Der müde Tod - Faszinierend sind hier zum einen der enorme Produktionsaufwand und zum anderen der vielschichtige Kern der Erzählung. Das beginnt schon bei der visionären und für damalige Verhältnisse äußert ungewöhnlichen Charakterisierung des Todes und endet nicht zuletzt immer wieder bei der Frage nach der metaphysischen Bedeutung von Leben und Tod. Formal ohnehin fehlerfrei inszeniert, gelingt Lang einmal mehr ein Werk, dass trotz seines immensen Alters noch immer aktuell erscheint. Und auch wenn er nicht zur Gänze den Genius manch anderer Frühwerke des Regisseurs in sich trägt, so ist er dennoch mehr als nur sehenswert.

Nightcrawler - Dan Gilroy entführt seine Zuschauer in die nächtliche Dunkelheit von Los Angeles und damit verbunden auch in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele. Lous Sensationssucht und Erfolgsgier führen ihn tiefer in den Sumpf aus Kriminalität und so überschreitet er selbst mehr als nur einmal die Grenze der Legalität. Dabei funktioniert der Film in erster Linie als Mediensatire, welche auf brachiale Art die Mechanismen der Nachrichtenwelt freilegt und den darunter liegenden Kern aus selbstsüchtigen Motivationen sichtbar macht.

Der Schamane und die Schlange - Schon jetzt einer der besten und faszinierendsten Filme des Jahres. Eine visuell eindringliche Reise ins Herz des Urwalds und damit verbunden ins eigene Ich. Ciro Guerras Werk ist im positivsten Sinne des Wortes ungewöhnlich und hat jedem etwas zu sagen, der nur aufmerksam genug hinschaut und hinhört.

Barton Fink - Mit The Man Who Wasn`t There vielleicht der unterschätzteste Film der Coen-Brüder. Ein Alptraum für Autoren, eine selbstreflexive Auseinandersetzung mit der Bedeutung künstlerischen Schaffens und nicht zuletzt ein unglaublich stimmiges und fein erzähltes Drama.

Il Mercenario - Darf man ruhig zu den essentiellen Italowestern zählen. Sergio Corbucci beweist erneut sein Talent als Regisseur und Geschichtenerzähler. Angesiedelt im Milieu der mexikanischen Revolution dreht sich der Film um Freundschaft und Verrat, Sein und Schein und behandelt seine Themen auf einer sehr charakterorientierten Basis.


2. Meine Flops des Monats:

The First Avenger: Civil War - Angesichts der enormen Vorschusslorbeeren wohl die größte Enttäuschung des Monats. Der neueste Streich aus dem Hause Marvel will viel und schafft letztlich nur wenig. Bereits lautstark als bester Marvelfilm propagiert ist auch The First Avenger: Civil War wieder einmal nicht mehr als ein durchschnittlicher Blockbuster-

The Huntsman & The Ice Queen - 08/15 Fantasy Klamotte, die nahtlos an ihren Vorgänger anknüpft. Wer schon den ersten Teil nicht mochte, der wird auch hieran keine Freude haben.

Die Kommune - Ach Vinterberg, du hast doch mal gute Filme gemacht. Nach seinem Abstecher in internationale Gewässer kehrt der dänische Regisseur in seine Heimat zurück und präsentiert einen völlig unausgegorenen Mix aus Drama und Komödie. Egal wie man es dreht und wendet, von keiner Seite kann der Film mehr als interessante Ansätze vorweisen und daran können weder die gelungenen Darsteller noch die ordentliche Regie etwas ändern.


3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

Inglourious Basterds - Immer wieder ein Genuss, viele Worte muss ich an dieser Stelle wohl nicht verlieren.


4. Meine aktuelle Lieblingsserie:

/


5. Was ich im Mai gucken möchte:

Queen of Earth, The Witch und Der Nachtmahr


6. Das habe ich zuletzt gedacht:

Schon wieder ein Monat vorbei?!


7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

Viel zu viel


8. Was mich demnächst beschäftigen wird:

Hoffentlich weniger


9. Der Monat April in einem Wort:

Chaotisch


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