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Moviebreak Monatsrückblick: Januar

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats:

"The Lobster" - Eine schwarzhumorige Groteske über die Oberflächlichkeit von Liebe und Beziehungen, eine gesellschaftskritische Parabel über den Mensch als Beziehungsmensch. Eine von absurden Einfällen gespickte Dystopie, bei der Lanthimos seinem eigensinnigen Stil stets treu bleibt und dadurch ein völlig übertriebenes, aber messerscharf treffendes Porträt des modernen Menschen zeichnet.

"The Revenant" - Ein inhaltlich solides und inszenatorisch herausragendes Ungetüm von Film, das den kräftezehrenden und dreckigen Kampf ums Überleben wie kaum ein anderes Werk erfahrbar macht. Der Kampf gegen die (menschliche) Natur lebt von seinen Darstellern, der wirkliche Star ist jedoch Lubezkis Kamera.

"Raum" - Ein mit vielschichtigen Emotionen aufgeladener Film, der schonungslos inszeniert eine mitreißende und niederschmetternde Geschichte erzählt, die ihre Zuschauer auch Tage nach der Sichtung nicht mehr loslässt. Unglaublich kraftvoll, unglaublich echt. Großes Kino!

The Hateful Eight“ – Gleichermaßen Rückbezug und konsequente Fortsetzung, ein von Morricone stimmig untermaltes Kammerspiel, das die räumliche Struktur seiner Lokalität intelligent nutzt um (Macht)verhältnisse und Konflikte visuell zu porträtieren. Tarantino haucht seinen Westernarchetypen ein Stück weit Menschlichkeit ein, unterläuft die Konventionen des Genres dadurch geschickt und schafft es sein neuestes Werk zu einem atmosphärischen Glanzstück zu verwandeln.

Anomalisa“ – Überraschend bodenständig beginnt Kaufmans neuester Streich und wirkt der Animationsstil zu Anfang noch etwas befremdlich, schafft es der Film schnell seine Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Ein überaus ehrlicher und menschlicher Film, mit einem erstaunlichen Feingefühl trifft er genau die richtigen Töne.


2. Meine Flops des Monats:

"The Danish Girl" - Extrem formelhaftes Melodram, das von Tom Hooper mit einem kolossalen Desinteresse für seine Figuren inszeniert wurde und nur so vor unagebrachtem Pathos trieft. Ein von allen Ecken und Kanten beraubter Film, der auf billigste Weise um einen Oscar bettelt.

"Creed" - Kein richtig schlechter Film, dafür jedoch ein enorm belangloser. Ein Best-of der Rockyreihe ohne eigene Ideen, folgt stringent dem Lehrbuch des Genres und ist unterm Strich nicht mehr als ein durchschnittlicher Film.

"Das brandneue Testament" - Mit großem Abstand der schlechteste Film, den ich diesen Monat gesehen habe. Völlig selbstbewusst verbreitet dieses Werk geistigen Abfall und wird dabei vom Publikum auch noch gefeiert. Ein vollkommen humorloser Film, der seine aus pseudophilosophischen Kalenderweisheiten bestehende Botschaft mit dem Vorschlaghammer in die Köpfe seiner Zuschauer pressen will. Nicht mit mir.


3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

Als Vorbereitung für "The Hateful Eight" habe ich mir mal wieder die früheren Filme von Tarantino angesehen. Theoretisch könnte ich hier über jeden seiner Filme schwärmen, ich beschränke mich jedoch auf "Pulp Fiction", in dem meine Liebe zum Kino begründet liegt. Noch immer ein meisterlicher Film.


4. Meine aktuelle Lieblingsserie:

Keine Serien geschaut.


5. Was ich im Februar gucken möchte:

"Hail, Caesar!", "Midnight Special", "Mustang", "Spotlight" und hoffentlich noch die ein oder andere Überraschung


6. Das habe ich zuletzt gedacht:

Ich sollte endlich mit dem Lernen anfangen.


7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

Krank sein.


8. Was mich demnächst beschäftigen wird:

Prüfungsphase.


9. Der Monat Januar in einem Wort:

Kalt.


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