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Moviebreak Monatsrückblick: Juni

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats:

Everybody Wants Some!!: Leichtfüßig und liebenswert entführt uns Linklater in eine faktisch völlig überzeichnete Welt, die von ebenso übertriebenen Figuren bewohnt wird. Ein reiner Stimmungsfilm, der den Geist der damaligen Zeit auf einzigartige Art und Weise einfängt.

Spring Breakers: Harmony Korines überzogenes Zeitgeistporträt treibt den Exzess im Wendekreis von Neonlicht, Musikvideoästhetik und yolo-Mentalität konsequent auf die Spitze, um dadurch die maximale Fallhöhe für die nach Party und Spaß lechzenden Protagonistinnen zu erreichen. Inszenatorisch als rauschartiger Fluss verdichtet, lebt der Film von seiner wabernden Ästhetik, die einer verkommenen Konsumgesellschaft mit reichlich Zynismus einen Zerrspiegel vorhalten will.

Die Reise nach Tokyo: Yasujiro Ozus bekanntester Film thematisiert den Generationenkonflikt einer zerfallenden Familie. In gewohnt ruhigen Bildern findet der japanische Regisseur den perfekten Rhythmus um große Emotionen in der scheinbaren Normalität des Alltags zu finden.

The Neon Demon: Den Film zu sehen ist eine überaus persönliche Erfahrung, weil er das Medium Film und auch die eigenen Sehgewohnheiten an bestimmte Grenzen treibt. Eine Erfahrung, die man machen sollte und die an dieser Stelle unmöglich mit wenigen Worten einzufangen ist.

Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia: Einmal mehr thematisiert Sam Peckinpah Moral und Gewalt, hier in Form eines Rache-Thrillers in Mexiko. Dabei vermengt er stilsicher die verschiedensten Genre-Einflüsse und findet die unabdingbare Sinnlosigkeit von Rache nicht zuletzt in dem ausweglosen Wahnsinn seines Protagonisten.


2. Meine Flops des Monats:

Der Mann ohne Gnade: Völlig unreflektierter und inszenatorisch unterdurchschnittlicher Rachefilm, der Selbstjustiz in zähneknirschendem Ausmaß propagiert.

Mr. Nobody: Jaco van Dormael stopft sein inszenatorisch durchaus ansprechendes Werk so voll mit prätentiösem Kitsch, dass jede Emotionalität im Keim erstickt wird. Das in Zuckerwatte gekleidete was-wäre-wenn Prinzip inklusive vorgegaukelten Tiefgang hält einer tiefergehenden Auseinandersetzung nicht im Ansatz stand und verpufft alsbald in pseudointellektuellen Allüren und sinnbefreiten Monologen.

 Nur wir drei gemeinsam: Über die komplette Laufzeit bleibt der Film ernüchternd unpolitisch und teilnahmslos, verlässt nie seine Komfortzone und kann dadurch gegen Ende gerade einmal mit einer stumpfen wir-sind-alle-gleich Botschaft aufwarten. Französisches Wohlfühlkino, das sich davor scheut das eigentliche Potential seiner Geschichte auszuschöpfen und stattdessen auf unangenehme Weiße darauf abzielt von möglichst vielen Zuschauern lieb gehabt zu werden.


3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

Tatsächlich gab es im Juli nur Erstsichtungen


4. Meine aktuelle Lieblingsserie:

/


5. Was ich im Juli gucken möchte:

Toni Erdmann, Wiener Dog


6. Das hab ich zuletzt gedacht:

Wo bleibt der Sommer?


7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

Unigedöns


8. Was mich demnächst beschäftigen wird:

Prüfungsphase


9. Der Monat Juni in einem Wort:

Unentschlossen


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