1. Meine Tops und Flops im Kino:
The Favourite — Da merkt man schon, dass Yorgos Lanthimos hier das Drehbuch nicht geschrieben hat, denn dafür ist The Favourite irgendwie nicht absurd genug. Dennoch ein grandios unterhaltender Film, der mit exzellentem Setdesign und Kostümen beeindruckt. Tatsächlich steht und fällt The Favourite aber mit dem Schauspiel seiner drei Hauptdarsteller.
Der Junge muss an die frische Luft — Tja, was sagt das über mich, dass ich bei diesem Film so viel Rotz und Wasser geheult habe, wie seit Jahren nicht mehr? Hm.
Alita: Battle Angel — Okay, mal im Ernst. Wer Alita nicht mega fand, oder zumindest Spaß hatte, ist entweder ein Langweiler oder hat noch nie in seinem Leben einen völlig übertriebenen, larger-than-life Anime gesehen. Denn Alita: Battle Angel ist nicht nur in dem Sinne,dass sie einfach extrem unterhält die bis dato beste Animeverfilmung, sondern weil sie, besser als jeder Versuch zuvor, die Essenz eines ANIME erstaunlich gut verkörpert. Mal ganz abgesehen von den endgeilen Actionszenen, die jedem Physikgesetz eine knallt, beziehe ich mich dabei auch auf die obermelodramatischen und klischierten Dialoge, die mehr ANIME nicht sein könnten. Aber selbst, wenn man dies als Kritikpunkt sehen möchte (was ich verstehen kann), ist Alita als Protagonistin ein toller Charakter, dem man von Minute 1 bis in den Abspann hinein folgen möchte. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum der Film von der Kritik teilweise so verrissen wurde (gerade vielleicht weil das Anime-Verständnis der meisten Filmkritiker nicht über Studio Ghibli hinausgeht). Es wäre wirklich eine Tragödie, wenn dieser Film floppt und dieses Universum nach nur einem Versuch stirbt. Denn dafür ist Alita: Battle Angel einfach zu kompetent, liebenswert und unterhaltsam, kurz gesagt: GUT! Geht ins Kino! (Einer der wenigen Filme, wo sich die 3D-Brille lohnt)
Suspiria — @_@
2. Meine Tops und Flops im Heimkino:
Your Name — Ich verweise auf meinen Jahresrückblick, in dem dieser Shinkai-Streifen auf Platz 6 in meiner Best of 2018 gelandet ist und durchaus seinen Hype gerechtfertigt hat. Ich sag nur: Freaky Friday meets Melancholia.
So finster die Nacht — Wie ich es liebe, wenn ein Genre komplett auf den Kopf gestellt wird. Was ein geiler Film!
Yojimbo — Unpopular Opinion: Für eine Handvoll Dollar ist besser. Dennoch: Toshiro Mifune ist ein Gott. Werden wir jemals einen Schauspieler sehen, der ihm das Wasser reichen kann, wenn es um Charisma, pure Energie und on-screen Präsenz geht? Ich wage es zu bezweifeln.
Mann beißt Hund — Nicht vergessen. Die Knochen in den Leichen alter Leute sind brüchiger und wiegen dementsprechend weniger.
Under The Skin — Hm. Hmmmmmm ... Mein erster Gedanke, als der Film zu Ende war: "Warum genau habe ich das jetzt geguckt?" Mein zweiter Gedanke: "Nichts ist passiert und dennoch hat mich der Film nie aus seinem Griff verloren." Mein dritter Gedanke: "Was macht überhaupt einen "guten" Film aus?" HMMMM ....
Boogie Nights — Nach Jahren endlich mal nachgeholt. Und ich fands ... okay? Kann den Hype um den Film nicht ganz nachvollziehen, tbh. Guter Film, hab viel gelacht. Eine Offenbarung war's jetzt aber nicht. Bis auf Alfred Molina. Holy shit.
Harry Potter und der Stein der Weisen & die Kammer des Schreckens — Der Harry-Potter-Craze ging damals irgendwie an mir vorbei. Habe nie die letzten vier Teile gesehen. Hol ich nach, dachte ich mir. Keine perfekten Filme, gerade der zweite hat mit dem einen oder anderen Logikloch zu kämpfen. Die Welt, die dem Zuschauer hier jedoch präsentiert wird, ist schlicht einzigartig.
Life — Frage: Wie wichtig ist Originialität und Kreativität wirklich? Niemand wird mir widersprechen, wenn ich sage, dass Life wirklich NICHTS neues macht. Ist im Grunde nur ein schlechteres Alien. Dennoch hatte ich Spaß, was vielleicht daran liegen könnte, dass ich den Film in einer stark angetrunkenen Gruppe von Freunden gesehen habe und wir den Film für 10 Minuten pausieren mussten, weil wir nicht aufhören konnten zu lachen, dass das böse Monster "Calvin" heißt. Objektiv betrachtet ist Life ganz okay, man könnte aber stattdessen es auch gleich in die Tonne kloppen und lieber Alien gucken.
Tomb Raider — Ugh, WHY?! Wie uninspiriert war denn diese Story, bitteschön? Ich hoffe immer noch auf einen zweiten Teil, denn sonst wäre es wirklich schade um das tolle Casting von Alicia Vikander.
Die Kunst des toten Mannes — Wenn das eine bissig-böse Abrechnung mit der Kunstszene sein sollte, will ich nicht wissen wie die Softcore-Version ausgesehen hätte. Zahn- und orientierungslos, kann Velvet Buzzsaw mit ein paar guten Horror-Momenten überzeugen, wobei selbst die im letzten Drittel in der Ödnis der Belanglosigkeit versanden.
Free Fire — Dafür wie viel in diesem Film gelabert und geflucht wurde, wurde erstaunlich wenig gesagt. Ich wollte Free Fire schon nach 50 Minuten abbrechen, ich habe mich aber durchgekämpft. Dachte mir, vielleicht wird's ja besser. Wurd's nicht. Schon lange nicht mehr so eine Zeitverschwendung gesehen.
3. Mein Geheimtipp des Monats:
Sex Education — Dankt mir später.
4. Alles über Serien:
Sex Education — Wäre ein fataler Fehler diese Serie als eine typische 08/15-Teenie-Sex-Komödie abzutun, denn die Charaktere—vom Punk, über den Nerd bis zum Bully—sind einfach zu sympathisch, realitätsnah und nachvollziehbar. Sehr schnell korrigiert man seinen Fokus von der beworbenen Sex-Thematik auf die eigentlichen Charaktere und ihre Beziehungen, Freund- und Feindschaften untereinander, wobei selbst der Tribut/die Hommage an den John-Hughes-Teenie-Film mit solch einem dezenten Fingerspitzengefühl vonstatten geht, dass ich es beim Gucken gar nicht realisiert habe. Sex Education hat das Herz am rechten Fleck, scheut sich auch nicht mal ernst zu werden, wobei der Humor dennoch nie auf der Strecke bleibt. Was eine geile Serie.
Cowboy Bebop — Keine Ahnung zum wievielten Mal ich es jetzt gesehen habe. Was mir auffiel: Tatsächlich geht leider viel in der dt. Synchro verloren.
Orange Is The New Black — Eine der Serie, die nur zu gut weiß, was es heißt mal auszurutschen und eine Storyline zu präsentieren, die nicht aufgeht. Aber dennoch konnte OITNB immer mit einem sehr sympathischen Cast überzeugen. Ich hoffe auf ein würdiges Ende in der kommenden siebten Staffel.
Mindhunter — Dieser Spaß, wenn man ein Stück Fiktion genießt, bei dem man sofort merkt, dass es aus dem Kopf einer kompetenten Person geschlüpft ist. Die Art und Weise wie vorsichtig und langsam sich die Charaktere in Mindhunter entwickeln. Köstlich.
BoJack Horseman — Endlich mal angefangen und teilweise Tränen gelacht. Und trotz dem ganzen Gefluche und Gekotze und Geselbstgehasse hat die Serie sogar überraschend viel Herz. Daumen hoch.
Back in the '90s, I was in a very famous TeeeeeVeeeee show
I'm BoJack the Horse
BOJACK!
5. Darüber habe ich mich geärgert:
Drei Monate in diesem Rückblick nachholen zu dürfen ... plus: DEADLINES!
6. Für den März plane ich:
Wir haben Semesterferien ... heißt, ich darf arbeiten und Geld verdienen.
7. Filmschaffende(r) des Monats:
Ein Kommilitone von mir, der einen kurzen Film über sich, seine Idenität und seine Beziehung zu seiner Mutter gemacht hat, der damit eine Furchtlosigkeit bewiesen hat, die ich nie an den Tag legen könnte. Bewundernswert.
8. Die Oscars fand ich ...:
Die Oscars gehen mir schon lange am Arsch vorbei. Wer hätte gedacht, dass sie beim Versuch sich endlich aus diesen Rassendiskussionen zu retten, sich nur weiter in die Scheiße reiten? Wir. Wir hätten's gedacht. Roma war ein fast konkurrenzloser Film dieses Jahr und die einzigen ehrlichen Konkurrenten, If Beale Street Could Talk und Eighth Grade waren nicht einmal nominiert. Eingegangene Kompromisse um die fallenden Zuschauerzahlen zu retten und rein politisch motivierte Nominierungen haben endgültig gezeigt, dass es bei den Oscars nie um die Filmkunst ging und resultierten in einer Nominiertenliste für den besten Film, die gegen die Kandidaten aus dem letzten Jahr nicht im Traum das Wasser reichen kann ... und es liegt nicht daran, dass es dieses Jahr "weniger gute" Filme gab.