Bildnachweis: © 20th Century Studios

Murder by Movie: 12 Filme, die angeblich reale Verbrechen inspirierten

von Lida Bach

“The first rule of Fight Club is …“ … hinlänglich bekannt. Aber offenbar konnten insbesondere in den USA zahlreiche Typen das Reden nicht lassen. Genauer gesagt: das Verabreden zu eigenen klandestinen Kampf-Kaffeekränzchen. Einander einvernehmlich auf die Fresse zu hauen ist nun kein Verbrechen. Anders sieht es aus, wenn man andere zu Kämpfen drängt und ganz anders, wenn die Betroffenen nicht Erwachsene sind, sondern Kindergartenkinder. Unter denen veranstalteten die Erzieherinnen Erica Kenny und Chanese White in einer Kindertagesstätte in New Jersey Duelle nach Vorbild s Fight Club, die sie filmten und auf Snapchat verbreiteten. In St. Louis kam es ein paar Jahre darauf zu einem auffällig ähnlichen Szenario. In beiden Fällen schubsen und boxen rund ein Dutzend Kinder im Alter von vier bis sechs einander auf den Videos.

In einem dieser Clips vergleicht Kenny das Geschehen mit dem Film, aus dem und Chuck Palahniuks 1996er Buchvorlage sie zitiert. Zwar wurde keines der Kinder körperlich verletzt, doch die Kleinen zum Social Media Spektakel zu degradieren, ist gelinde gesagt abstoßend. Nur leider keineswegs eine Ausnahme. In den 90ern und 00ern gab es extra TV-Formate nach dem gleichen Prinzip. Moderatoren führten durch eine Sammlung eingeschickter Heim-Videos zufällig festgehaltener Unfälle oder blamabler Situationen. Die meisten zeigten Kinder, gefilmt von ihren Eltern. Als Vorbild dienten US-amerikanische Sendungen wie America’s Funniest Homevideos. Aber trotz der eklatanten Parallelen geriet keine dieser Shows in Zusammenhang mit dem Vorfall, der weniger mit Mediengewalt zutun hat, als den ethischen Implikationen der medialen Vorführung minderjähriger Schutzbefohlener. Dagegen sehen die realen Fight Clubs Erwachsener zwar nicht weniger dämlich aus, aber ziemlich harmlos.

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.