Bildnachweis: © Universal Pictures

Murder by Movie: 12 Filme, die angeblich reale Verbrechen inspirierten

von Lida Bach

Am 22. Februar 1980 beschloss im beschaulichen texanischen Witchita Falls die 34-jährige Patricia Frazier ihre Tochter und die Menschheit von einer drohenden Dämonen-Plage zu befreien. Mit einem Küchenmesser schnitt sie der 4-jährigen Khunji das Herz heraus. Ihr Anwalt, der auf Schuldunfähigkeit aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit plädierte, beschrieb seine Mandantin taktvoll als „crazy as hell“. Zehn Tage vor dem grausigen Verbrechen lief The Exorcist in einer abgeschwächten, geschnittenen Fassung auf CBS, wo Frazier ihn sah und laut Verteidigung als Beleg dämonischer Umtriebe auffasste. Dass die katholische Kirche wesentlich länger und ernsthafter den Glauben an Dämonen und brutale Exorzismen schürt, sollte seltsamerweise gar keinen nennenswerten Einfluss auf die Angeklagte gehabt haben. Auch nicht die zahllosen faith-based Filme christlicher TV-Kanäle.


Die psychisch instabile und substanzabhängige Frazier, ging zudem lange vor der angeblichen Filmsichtung regelmäßig auf ihr Kind los. Trotzdem diskutiert die Jury angeregt, ob s Film ein Auslöser war - so angeregt, dass man die Jury-Mitglieder durchs ganze Gerichtshaus streiten hörte. Einen Fehlprozess und ein Jahr später lautete das Urteil unschuldig aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit. Das Gericht sprach von “cinematic trauma“, einen Zustand, den alle, die schonmal einen Till-Schweiger-Film gesehen haben, gut kennen. Frazier wurde eingewiesen; allerdings nicht in die Psychiatrie, sondern die Obhut ihrer Mutter. Womöglich die schlimmere Strafe.

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