Bildnachweis: © International Television Films

Nippon Connection 2016 - Japanisches Filmfestival

von Magnus Knoll

Ein krasses Kontrastprogramm, obwohl nur fünf Jahre später entstanden, bildet der Horrorfilm The Mansion of the Ghost Cat. Mit einer Einführung und historischen Einordnung durch Sebastian Lauritz von der Uni Mainz wurden die ersten Brüche in der japanischen Filmindustrie aufgezeigt, die in günstig produzierten Exploitationern mündeteten. Dabei wurde The Mansion of the Ghost Cat als alles andere als überragendes, durch seine Machart aber exemplarisches Stück Film für eine damals jugendliche Zielgruppe, bezeichnet. 

Das produzierende Studio Shintoho, damals eines der sechs großen japanischen Studios, wechselte um dem finanziellen Ende zu entgehen die Ausrichtung der Filme Ende der 50er Jahre zunehmend Richtung billiger Exploitation. Dennoch ging man 1961 pleite, nicht ohne aber diverse Streifen auf das Publikum losgelassen zu haben. The Mansion of the Ghost Cat bedient sich einer klassischen Rachegeschichte, die dabei aber stilistisch ungewöhnlich präsentiert wird. So findet sich die Gegenwart in tristen schwarz/weiß Tönen wieder, die Vergangenheit, Ausgangspunkt des auf einem ländlichen Herrenhaus liegenden Fluchs, schillert aber in den schönsten Farben.

Die Geschichte um einen rachesüchtigen menschlichen Katzengeist, der sich an den Nachfahren der Mörder des eigenen Sohnes rächt, kann als klassisch bezeichnet werden. Die letztliche Präsentation ist aber nicht so billig und cheesy, wie es die Einführung des Filmwissenschaftlers eingangs ahnen ließ. The Mansion of the Ghost Cat ist ein recht unterhaltsamer Spukstreifen, dessen Bilder noch länger im Gedächtnis bleiben.

Den Film gibt es übrigens in voller länger und mit englischen Untertiteln auf YouTube.

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